OB zu Stadion: Bürger haben uns einen klaren Auftrag erteilt
In Kaufbeuren wird nach dem Bürgerentscheid jetzt ein neues Eisstadion gebaut. Was der ESV Kaufbeuren und die Stadt dazu sagen.
So frenetisch haben die Fans des Eishockey-Zweitligisten ESV Kaufbeuren schon lange nicht mehr gejubelt. Um kurz vor 19 Uhr am Sonntagabend verkündete der Sprecher im Eisstadion das Endergebnis des Bürgerentscheids zum geplanten Bau einer neuen Arena: 60 Prozent derjenigen, die zur Wahl kamen (8132) haben ihre Kreuzchen für ein neues profitaugliches Eisstadion abgegeben, dem gegenüber stehen 5419 Nein-Stimmen. Mit einer Wahlbeteiligung lag bei 41,31 Prozent.Die Fans kommentierten die Entscheidung mit lautem Singen und Trommeln.
Das Thema Stadionneubau war in Kaufbeuren in den vergangenen Monaten und Wochen Stadtgespräch Nummer eins. Dies spiegelte sich nun auch in einer hohen Wahlbeteiligung. Von den etwa 33 000 wahlberechtigten Bürgern gaben über 13 600 ihre Stimme ab, das entspricht 41,3 Prozent. Damit hatte im Vorfeld kaum jemand gerechnet. Vielmehr gab es Zweifel, ob die nötige Stimmenanzahl erreicht wird, um ein Ergebnis zu erhalten, das für den Stadtrat bindend ist. Diese Grenze wurde nun deutlich überschritten.
ESV Kaufbeuren - Doppelte Belastung
Das positive Ergebnis für die Stadion-Befürworter bedeutet auch: Die Stadt darf die fortgeschrittenen Planungen für die neue 20-Millionen-Euro-Arena zum Abschluss bringen, ein entsprechender Stadtratsbeschluss vom Juli 2014 hat unverändert Bestand. „Wir haben diesen Ausgang natürlich erhofft. Das ist für uns jetzt eine doppelte Bestätigung“, meinte Philippe Bader, Sprecher des ESV Kaufbeuren.
Oberbürgermeister Stefan Bosse (CSU) erklärte, das eindeutige Ergebnis zeige, dass die Bürger breit hinter dem Eisstadion und dem Beschluss des Stadtrats stehen. „Mit der Abstimmung haben uns die Bürgerinnen und Bürger einen klaren Auftrag erteilt: Wir werden das Projekt jetzt weiter verfolgen und mit kühlem Kopf zur Sacharbeit zurückkehren“, sagte er weiter. Bosse erklärte aber auch, dass es im Hinblick auf die über 5000 Nein-Stimmen Auftrag sei, das Projekt mit einer strengen Kostenkontrolle durchzuführen und die Auswirkungen auf den städtischen Haushalt zu begrenzen. Der Rahmenzeitplan sieht vor, dass bestenfalls ab Winter 2017 im neuen Stadion gespielt werden kann.
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