Fränkische Gemeinde stellt Benimmregeln für Flüchtlinge auf
Mit Benimmregeln für Flüchtlinge sorgt eine fränkische Gemeinde derzeit für Aufregung. "Das Zusammenleben im Ort soll verbessert werden", verteidigt sich der Bürgermeister.
"Liebe fremde Frau, lieber fremder Mann" sind die ersten Zeilen des "Benimmkatalogs" für Flüchtlinge der Gemeinde Hardheim im fränkischen Odenwald. Auf ihrer Homepage wurde der Leitfaden für Asylbewerber veröffentlicht.
Erklärt werden darin nicht nur Grundrechte Deutschlands, wie die Religionsfreiheit. Auch eher banale Dinge, wie die Nachtruhe ab 22 Uhr sollen den Flüchtlingen nahegebracht werden. Als Fußgänger soll der Fußweg und nicht die Straße benutzt werden, "unsere Notdurft verrichten wir ausschließlich auf Toiletten, nicht in Gärten und Parks" steht da auch. "Mädchen und junge Frauen fühlen sich durch Ansprache und Erbitte von Handynummer und Facebook-Kontakt belästigt", "In Deutschland bezahlt man erst die Ware im Supermarkt, bevor man sie öffnet" sind weitere Punkte.
Benimmkatalog für Flüchtlinge soll in verschiedene Sprachen übersetzt werden
Der Katalog soll in die verschiedenen Landessprachen der Asylbewerber übersetzt werden. Ziel der Aktion: Das Zusammenleben im Ort erleichtern, denn in der beschaulichen 4600-Einwohner-Gemeinde sind mittlerweile 1000 Flüchtlinge untergebracht.
"Der Leitfaden ist nicht als Schikane gedacht, sondern soll das Zusammenleben zwischen Asylbewerbern und Bevölkerung erleichtern. Wir wollen die Asylbewerber damit nicht zu guten Deutschen machen", verteidigt sich Hardheims Bürgermeister Volker Rohm bei der Deutschen Presseagentur. sm/dpa/lsw
Die Diskussion ist geschlossen.