Gerüchte werden konkret
Ärger in Neuschwanstein
Was ist bloß los in Ludwigs Märchenschloss? Seit Monaten kursieren im Dunst des bayerischen Tourismusmagneten haarsträubende Gerüchte über das Innenleben von Neuschwanstein. Von Grabenkämpfen leitender Mitarbeiter ist dabei ebenso die Rede wie von gemobbten Angestellten, finanziellen Verfehlungen und einer mitunter äußerst rüden Behandlung von Schlossbesuchern. So habe die Schlossleitung in einem Fall sogar die Polizei angefordert, um eine ausländische Touristin ohne gültiges Ticket abholen zu lassen. Nur: Wer nachhakt, findet bislang keinen Beleg für die anonymen Vorwürfe, die auch im Internet kursieren.
Dass sich der Schlossverwalter nun für unbestimmte Zeit im Krankenstand befindet, mag Zufall sein. Die personelle Rochade der Bayerischen Schlösserverwaltung dagegen ist es nicht: Nicht die Stellvertreter vor Ort, sondern Führungskräfte von Schloss Linderhof und der Münchner Residenz sollen vorübergehend auf Neuschwanstein regieren. Zudem wird der Kastellan von Schloss Linderhof ins Ostallgäu abkommandiert. Daraus lässt sich doch eigentlich nur eines ableiten: Das Schloss hat künftig neben der aktuellen Fassadensanierung eine weitere Großbaustelle.
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