Tödlicher Familienstreit: Angeklagter gibt Tat zu
Ein 57-Jähriger soll im vergangenen Jahr seine Ehefrau mit 20 Messerstichen getötet haben. Nun gab er zu, sich an die tödliche Auseinandersetzung zu erinnern.
Gut neun Monate nach einem tödlichen Familiendrama in Passau hat der Angeklagte die Tat zum Teil eingeräumt. Er könne sich an einen Streit mit seiner Frau erinnern, auch dass er zugestochen habe, sagte der 57-Jährige am Dienstag vor dem Landgericht Passau.
11-jähriger Sohn muss bei der Tat zusehen
Einzelheiten wisse er aber wegen eines Filmrisses nicht mehr. Der Mann ist wegen Totschlags angeklagt. Laut Staatsanwaltschaft hat er die 50 Jahre alte Ehefrau nach einem Streit in der Küche mit 20 Messerstichen getötet. Nach der Tat hat er den elfjährigen Sohn laut Anklage zum Tatort gerufen und zu diesem gesagt: "Schau hin, wie sie verreckt."
Eine SMS führte zum Streit des Ehepaares
Der Angeklagte hatte zum Prozessauftakt geschildert, dass seine Ehefrau in einer Kur einen anderen Mann kennengelernt habe. Als er dann Mitte Juli vergangenen Jahres eine SMS des Nebenbuhlers gelesen habe, sei es zum Streit gekommen.
Frau soll zuerst mit dem Messer zugestochen haben
Dabei sei er zuerst von seiner Frau mit einem Messer angegriffen und während eines Gerangels an der Hand verletzt worden. Von dem Moment an, als er das eigene Blut sah, habe er einen Filmriss. Es könne auch sein, dass der Bub kurz in die Küche gekommen sei, erläuterte der Angeklagte. Genau wisse er das aber nicht.
Nach der Tat hatte der damals 56-Jährige die Polizei alarmiert und sich festnehmen lassen. Der Prozess wird an diesem Freitag fortgesetzt. Das Urteil wird Ende Mai erwartet. (AZ/dpa/lby)
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