Rülpsende Kühe und zwei neue Parks für Gartenschau in Alzenau
Die 20 000-Einwohner-Stadt Alzenau im nordwestlichsten Zipfel des Freistaats rückt heuer etwas mehr in den bayerischen Mittelpunkt. Sie richtet die bayerische Gartenschau aus.
Alzenau ist ein idyllisches Örtchen - umsäumt von den Ausläufern des Spessarts und bestimmt von Wäldern, Weingärten und Feldern. Heuer soll der 20 000-Einwohner-Ort noch idyllischer werden. In der unterfränkischen Stadt im nordwestlichsten Zipfel des Freistaats wird im Mai die Bayerische Gartenschau eröffnet.
"Bäume und Stauden sind schon alle im Boden. Im Moment bereiten wir die Eröffnung vor. Von den Einladungen bis zur Beschilderung der Gartenschau - es sind zwar nur Kleinigkeiten, die werden aber noch viel Zeit in Anspruch nehmen", sagte Michael Neumann der Deutschen Presse-Agentur dpa. Er ist der Geschäftsführer der Natur in Alzenau GmbH und zeichnet mitverantwortlich für das Gartenschaukonzept.
"Für die Gartenschau in Alzenau ist aus einer Industriebrache in Stadtnähe ein zweiteiliger Park entstanden", sagte Neumann. Die Anlage ist etwa neun Hektar groß - so groß wie zwölf Fußballfelder. In den Parks sollen Spiel- und Sportgeräte ein Miteinander der Generationen unterstützen und Lerngärten auf das Thema erneuerbare Energien aufmerksam machen. "Dafür haben wir beispielsweise Seifenblasen rülpsende Holzkühe, um den Methanausstoß der Tiere darzustellen", sagte Neumann. Kinder können aber auch die Wucht des Wassers durch selbst gebaute Staudämme erleben und mit einem Laufrad Energie erzeugen.
"Beide Themen sind derzeit sehr aktuell. Und ich denke, mit dem Konzept der Gartenschau können wir ohne erhobenem Zeigefinger viele Neuigkeiten dazu weitergeben und die Besucher spielerisch an die Themen heranführen."
Abgesehen davon wird Alzenau aber auch aufblühen. Mehr als 500 Bäume und Sträucher wurden gepflanzt. "Auf rund 1000 Quadratmetern haben wir Stauden, die während der Gartenschau blühen und weitere 1000 Quadratmeter mit Sommerblumen. Die Gartenfreunde kommen nicht zu kurz", verspricht Neumann.
Die Stadt erwartet in den 87 Tagen der Bayerischen Gartenschau rund 300 000 Besucher. Im Anschluss an die Gartenschau, die bis Mitte August geöffnet sein wird, soll das Gelände ein Naherholungsgebiet für die Bürger der Region werden. "Es ist ein wichtiges Konzept aller bayerischen Gartenschauen, dass man die Anlagen mindestens 30 Jahre erhält", sagte Neumann weiter.
In Bayern gibt es jedes Jahr eine Gartenschau - dabei wechseln sich Landesgartenschauen und die Regionalschauen "Natur in der Stadt" ab. Die nächste Landesgartenschau ist 2016 in Bayreuth geplant.
Mit den Gartenschauen sind in Bayern dem Umweltministerium zufolge bislang mehr als 404 Hektar dauerhafte Grün- und Erholungsflächen entstanden. Das ist mehr als die Fläche des Englischen Gartens in München. Das Bayerische Umweltministerium hat Gartenschauen seit 1980 mit weit über 60 Millionen Euro gefördert. Insgesamt haben mehr als 20 Millionen Gäste die Gartenschauen besucht.
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