Schulleiter schönt Abinoten: Jetzt wird sein Gehalt gekürzt
Ein Direktor in Coburg verbesserte Deutscharbeiten um einen Punkt. Ein Gericht ordnet nun eine Gehaltskürzung an.
Weil er Abiturnoten an einem Coburger Gymnasium geschönt hat, bekommt der Direktor der Schule nun drei Jahre lang weniger Gehalt. Das Verwaltungsgericht in Ansbach entschied, dass der Beamte für diese Zeit eine Kürzung seiner Bezüge um zehn Prozent hinnehmen muss. Er bleibe jedoch Oberstudiendirektor, sagte ein Sprecher des Gerichts am Donnerstag. Das Gericht habe ein disziplinarrechtliches Fehlverhalten des Beamten erkannt. Zuerst hatte der Bayerische Rundfunk über das Urteil berichtet.
Beamter kann Entscheidung anfechten
Die Landesanwaltschaft Bayern hatte eine Zurückstufung des Beamten von der Gehaltsstufe A16 eines Oberstudiendirektors auf A15 eines Studiendirektors gefordert. Der Beamte hat nun die Möglichkeit, die Entscheidung aus Ansbach anzufechten und vor den Verwaltungsgerichtshof in München zu ziehen. Auf die Frage, ob der Beamte Schulleiter in Coburg bleibt, sagte ein Sprecher des Kultusministeriums: "Diese Frage stellt sich für uns nicht."
In einem strafrechtlichen Verfahren war der Beamte 2015 vom Oberlandesgericht (OLG) Bamberg freigesprochen worden. Der Direktor hatte 2013 als Abiturprüfungsvorsitzender die Bewertung der Deutscharbeiten von 86 Schülern um einen Punkt verbessert und die Abiturzeugnisse mit den geänderten Bewertungen danach unterzeichnet. Die Noten seien zwar unter Verstoß gegen die Gymnasiale Schulordnung zustande gekommen, urteilte das OLG. Das Unterzeichnen der Zeugnisse sei jedoch keine Straftat. (dpa/lby)
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