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Debatte
05.10.2018

Warum ich kein Lehrer mehr werden will

Wechseln oder nicht, diese Frage stellte sich mir auch.
Foto: Markus Scholz, dpa (Archiv)

Unser Autor hat Lehramt studiert, mehrere Semester. Irgendwann reichte es ihm. Er sagt: Den Studenten werden Steine in den Weg gelegt.

Die Schule hat gerade wieder begonnen. Wie gefühlt jedes Jahr kommen auch wieder Diskussionen zum Lehrermangel auf. Ich habe es so satt.

Die ewige Diskussion um den Mangel an Lehrkräften, den es laut Gewerkschaften irgendwie immer gibt, aber laut Politik doch irgendwie auch nicht, hat mich selbst lange beschäftigt. Ich habe Lehramt studiert, bis März 2017. Irgendwann hatte ich das ewige Hin und Her, ob nun Lehrer gebraucht werden oder nicht, aber satt.

Dabei hatte alles gut angefangen. In Englisch war ich gut und Geschichte fand ich interessant. Meine Freunde und Familie haben mir oft gesagt, ich könne gut erklären. Warum dann nicht Lehramt, die Berufsbezeichnung steht sogar schon im Studiengang. Lehramt Gymnasium, die Fächer Englisch und Geschichte. Das klang gut. Mir war schon bewusst, dass die Berufschancen für die Fächerkombination nicht ideal sind. Trotzdem entschied ich mich dafür, meinen Interessen zu folgen.

Referendariat hat schlechten Ruf

Anfangs lief es im Studium super. Ich konnte mich intensiv mit meinen beiden Lieblingsfächern beschäftigen. Erste Praktika an Schulen standen an. Jetzt konnte ich etwas, das ich gelernt hatte, gleich mal praktisch anwenden. Während des ersten Praktikums erlebte ich den ersten Rückschlag. Ich hatte gerade eine Stunde gehalten und besprach mit der betreuenden Lehrkraft, wie ich mich geschlagen hatte. Der erfahrene Lehrer sagte: „Das war schon ganz gut. Ich fand es wirklich toll, dass du dich getraut hast, zwischendurch auch mal zu improvisieren und nicht alles nach Schema gemacht hast. Versuche dir das zu erhalten, im Referendariat geht das leider nicht mehr.“

Ich wusste nicht, ob ich mich jetzt freuen oder resignieren sollte. Eigentlich soll das Referendariat doch der Teil der Ausbildung sein, in dem man die erlernte Theorie auf die eigene Art und Weise umsetzt. Im Endeffekt ist dann aber doch alles vorgegeben und die eigene Kreativität muss auf der Strecke bleiben. Ich hatte meine Sache gut gemacht, doch das war solange unwichtig, bis ich die Lehrerausbildung abgeschlossen hatte.

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Beim Thema Referendariat hielten die Hiobsbotschaften an. Egal, mit wem ich sprach, Positives gab es darüber kaum zu sagen. Wenn ich mich mit jungen Lehrern oder Referendaren unterhielt, kamen immer die gleichen Aussagen. „Man muss es halt machen, aber ich bin heilfroh, wenn das alles vorbei ist.“ Oder: „Du kannst nur hoffen, einen guten Seminarleiter zu bekommen, sonst wird das mit dem Referendariat echt schwierig.“ Anscheinend ist das Ganze Glückssache. Die Vorgaben der Betreuer schienen tatsächlich deutlich mehr Gewicht zu haben als die eigene Kreativität. Aus den Erzählungen erschien es mir eher wie ein Martyrium und weniger wie ein weiterer Ausbildungsabschnitt.

Berufliche Perspektive schien unsicher

Was das Fass dann endgültig zum Überlaufen brachte, war die Unsicherheit bei der beruflichen Perspektive. Ständig hört man, dass es Lehrermangel gibt. Wenn ich mich mit Kommilitonen über das Thema unterhalten habe, ging es aber meistens darum, dass wir eh keine Beamtenstellen bekommen werden. Grundschullehrer werden gebraucht, Mittelschullehrer auch, Lehrer für Gymnasium und Realschule weniger.

Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, hörte man dann zwischenzeitlich, dass das Kultusministerium einem auch noch bis zu drei Jahren Wartezeit auf einen Referendariatsplatz aufdrücken will. Drei Jahre warten, um dann nochmal zwei Jahre Ausbildung zu absolvieren. Will das Kultusministerium, dass wir hinschmeißen? Ich kam mir vor wie im falschen Film. Zum Glück wurde der Plan dann doch nicht in die Tat umgesetzt. Doch hätte ich gewusst, dass man als Lehramtsstudent solche Steine in den Weg gelegt bekommt, hätte ich vielleicht gleich etwas anderes gemacht.

Lehrerberuf in Gesellschaft nicht genug wertgeschätzt

Hinzu kam noch die Stellung des Lehrerberufs in der Gesellschaft. Wenn ich jemandem erzählt habe, was ich studiere, waren die ersten Reaktionen oft: „Das könnte ich niemals machen, die Schüler treiben einen doch in den Wahnsinn.“ Oder „In meiner Schulzeit hatte ich immer schlechte Lehrer.“ Enttäuscht von all diesen Rückschlägen habe ich mich nach Alternativen umgesehen.

Ich hab’ von Kommilitonen gehört, dass sie den Studiengang gewechselt haben, weil sie mit einem Bachelor- oder Masterabschluss einfach bessere Chancen ausgerechnet haben. Zwar nicht im Lehrerberuf, dafür aber in der freien Wirtschaft.

Auch ich will kein Lehrer mehr werden. Man müsste so vieles ändern: Wenn der Personalbedarf an Gymnasien und Realschulen nicht so groß ist, wäre es sinnvoll, die Studienplätze dahingehend anzupassen. Die Einführung eines Numerus clausus – also einer Zugangsbeschränkung – wäre denkbar. Es würde wohl auch nicht schaden, den Referendaren mehr Freiheiten zu gewähren. Man könnte angehende Lehrer bei der Stundengestaltung „einfach mal machen lassen“ und sie nicht mit vorgedruckten Stundenbögen einschränken. Ich glaube, alle, die das 1. Staatsexamen erfolgreich abgeschlossen haben, wissen und können genug, um mehr Freiheiten zu verdienen. Wenn aus ihnen offene und flexible Lehrer werden sollen, muss man ihnen auch die Möglichkeiten geben, ihre Qualitäten zu entwickeln.

Um die Lage an Bayerns Schulen geht es auch in unserem Podcast. Hier können Sie reinhören:

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