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Weinlese
04.10.2015

Familienbande, Stammpersonal und Vollernter - Erntehelfer im Weinberg

In Nordbayern ist die Weinlese gerade in vollem Gange. Die Winzerin Margarete Pfister schneidet im Weinberg bei Retzstadt Trauben der Sorte Spätburgunder vom Stock.
Foto: Daniel Karmann, dpa

Die Weinlese in Nordbayern ist im vollen Gange. Alle Weingüter brauchen Helfer. Während die einen auf Verwandte setzen, müssen andere in ganz anderen Dimensionen denken.

Der Winzer Uwe Pfister hat eine große Familie und ist darüber im Moment sehr dankbar. Denn in den fränkischen Weinbergen wird derzeit wieder jede helfende Hand gebraucht, um die reifen Trauben vom Stock zu schneiden. Feuchte Septembertage haben eine Turbolese nötig gemacht. Zu viel Regen macht die Trauben anfälliger für Fäulnis. "Dieses Jahr hätten wir alles gleichzeitig lesen können", sagt der Winzer, der seine Trauben in die Keller der Winzergemeinschaft Franken liefert. Die Genossenschaft hat rund 2400 aktive Winzer, die etwa 1400 Hektar bewirtschaften. Pfister ist einer von ihnen.

Seit etwa zwei Wochen trommelt der 44-Jährige mehrmals in der Woche seine Geschwister, Onkel, Tanten, Cousins, Neffen und Nichten zusammen, damit die Familie gemeinsam im Weinberg bei Retzstadt (Landkreis Main-Spessart) ernten kann. Familie und Freunde als Erntehelfer - das ist vor allem in kleinen Winzerbetrieben Alltag. Für eine zünftige Brotzeit und ein paar Flaschen Wein nach der Abfüllung nehmen die Verwandten dann meist Urlaub und greifen zur Rebschere. "Ich bin heilfroh, dass ich solche anständigen Geschwister habe, die das mitmachen", sagt Pfister. Im Weinberg wird dann nicht nur hart geschuftet, sondern auch viel gelacht und erzählt.

Maschinen sind der wichtigste Erntehelfer bei der Weinlese

Größere Weingüter wie das Würzburger Juliusspital - das zweitgrößte Weingut Deutschlands - brauchen dagegen mehr Unterstützung. Der wichtigste Erntehelfer ist dabei allerdings kein Mensch mehr, sondern eine Maschine. "40 bis 50 Prozent der Ernte in Franken wird mit Vollerntern gelesen", sagt Artur Steinmann, Präsident des Fränkischen Weinbauverbandes und Winzer in Sommerhausen. Seit diese Maschinen durch die Weinberge fahren und die Trauben von den Rebstöcken schütteln, habe sich die Suche nach Arbeitern entspannt, erklärt der 60-Jährige.

In der Steillage, also in Weinbergen mit einer Steigung von mehr als 30 Prozent, kommen die Vollernter allerdings noch nicht weit. Zwar haben sich die ersten Steillagen-Vollernter bereits in der Praxis bewährt, sie sind allerdings noch nicht in der Serienfertigung. Die Steillagen-Winzer müssen deshalb zunächst weiterhin auf Handarbeit setzen. Zu ihnen gehört der Winzer Rainer Sauer mit seinen Weinbergen in der Lage "Escherndorfer Lump" in der Volkacher Mainschleife (Landkreis Kitzingen).

Händeringend suchen muss der Weinbauer allerdings nicht, denn der Familienbetrieb setzt seit Jahrzehnten auf einen festen Stamm. Dazu gehören mehrere Philippininnen, Letten und Rumänen, die jedes Jahr wieder im Spätsommer bei der Weinlese helfen. Präsident Steinmann schätzt, dass etwa ein Drittel der Helfer in Franken ausländische Wurzeln haben.

Zum festen Team gehören meist aber auch Frauen aus der Region. Eine von ihnen ist die 53 Jahre alte Franziska Kreisel. Seit 31 Jahren schneidet sie alle Jahre wieder für die Sauers die Trauben vom Stock. Dafür bekommt sie wie alle anderen Helfer 8,50 Euro Stundenlohn und Frühstück und ein warmes Mittagessen.

Arbeit im Weinberg "sehr erholsam, tut gut und macht Spaß"

"Man macht das aber nicht unbedingt wegen des Geldes, man muss schon auch eine Passion dafür haben", sagt die zweifache Mutter. Und fit und gesund sollte man auch sein, denn die Steillage sei schon eine Belastung für Füße und Knie. Abgesehen davon, sei die Arbeit im Weinberg aber "sehr erholsam, tut gut und macht Spaß". Kreisel will auf jeden Fall so lange wie möglich jedes Jahr wieder dabei sein. "Die einzige Ausstiegsklausel kann eigentlich nur die Gesundheit sein."

Winzer, die ihren Bedarf nicht mit Freunden, Familie und Stammpersonal decken können, greifen oft auf Lohnunternehmer zurück und leihen sich die Arbeitskräfte. Etwa zehn Prozent der Erntehelfer sind Steinmann zufolge Leiharbeiter.

Auch Laien können im Weinberg zum Zuge kommen und die Arbeit an der frischen Luft genießen. Manche Winzer bieten Erlebnistage, die meist die Lese im Weinberg, eine stärkende Brotzeit, die Traubenverarbeitung in der Kelterhalle und anschließende Verkostungen beinhalten.

Eine von ihnen ist Winzerin Anja Schmitt-Kraiß aus Bergtheim. "Im Juni sind die rund 50 Plätze meist schon ausgebucht", erzählt sie. Und das Mitmachen habe wunderbare Auswirkungen auf die Laien. "Sie sehen danach den Wein mit anderen Augen. Die Teilnehmer erzählen oft, dass sie plötzlich ihren Wein ganz anders genießen und jeden Tropfen zu schätzen wissen." Von Christiane Gläser, dpa/lby

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