Ausgerechnet in den Ferien: Bodenfrost statt Badespaß
Ausgerechnet in den Pfingstferien: In den nächsten Tagen kann es nach Aussage von Meteorologen bis in die Täler schneien. Nachts ist Bodenfrost möglich.
Für die nächsten Tage prognostizieren die Meteorologen für diese Jahreszeit ungewöhnlich niedrige Temperaturen und weiter unbeständiges Wetter. Zum Freitag könne die Schneefallgrenze bis auf etwa 700 Meter sinken, sagt Diplom-Meteorologe Joachim Schug von Meteomedia. Zumeist würde das Quecksilber auch tagsüber im einstelligen Bereich verharren. Somit liegen die Temperaturen etwa zehn Grad unter dem Durchschnitt für diese Jahreszeit.
Kein Frühsommer bis Anfang Juni
Nachts kann es bei Aufklaren in ungeschützten Lagen sogar Bodenfrost geben. Also sollte man empfindliche Topfpflanzen im Garten in Sicherheit bringen. Schug rechnet damit, dass oberhalb von 900 bis 1000 Metern der Schnee noch mal liegen bleiben könnte.
Ursache für die kühle Wetterperiode ist übrigens ein starkes, hartnäckiges Hochdruckgebiet über dem Atlantik. An seiner Ostseite gelang immer wieder Polarluft aus Norden nach Mitteleuropa. Kühl und zumeist nass soll es auch am nächsten Wochenende bleiben, wobei die Temperaturen aber einen ganz leichten Aufwärtstrend zeigen. Schug macht uns aber auch für die zweite Pfingstferienwoche wenig Hoffnung: „Stabiles Frühsommerwetter ist bis Anfang Juni nicht in Sicht.“
Entsprechend wird es vorerst auch noch nichts mit Badewetter. Die Wassertemperatur im Bodensee beträgt derzeit gerade mal gut 13 Grad. Die Seen im Allgäu sind zum Teil noch kälter.
Späte Kälteeinbrüche nicht selten
Obwohl das Fast-Winter-Wetter im Wonnemonat Mai nervt: So selten sind späte Kälteeinbrüche im Jahr nun auch wieder nicht. Schug blättert in der Allgäuer Wetterstatistik: Zwar hat es in Kempten seit Beginn der Aufzeichnungen Ende Mai noch nie Schnee gegeben, dafür aber im Juni. Genauer gesagt: Am 2. Juni 1962 wurden in Kempten vier Zentimeter Schnee gemessen.
Und den spätesten Luftfrost – im Gegensatz zum häufigeren Bodenfrost – gab es in Kempten am 4. Juni desselben Jahres. In Oberstdorf schneite es sogar schon einmal am 17. Juni, das war 1991. Am Vormittag dieses Tages lagen dort drei Zentimeter Schnee. Der späteste Frost in einem Frühsommer wurde in Oberstdorf am 23. Juni 1999 registriert.
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