Applaus für den "fliegenden Holländer" in Bayreuth
Mit Applaus ist das Team der Oper "Der fliegende Holländer" bei den Bayreuther Festspielen gefeiert worden.
Besonders Michael Volle in der Titelpartie, Elisabeth Teige als Senta und der ukrainischen Dirigentin Oksana Lyniv schenkte das Publikum am Dienstagabend minutenlang Beifall.
Der russische Regisseur Dmitri Tschernjakow inszeniert die Richard-Wagner-Oper als Rachefeldzug: Der Holländer muss als Kind mit ansehen, wie seine Mutter wegen einer Affäre mit Daland geächtet wird und Suizid begeht. Senta lässt er selbstbewusst auftreten, mit bunten Strähnen im Haar wirkt sie unangepasst.
Zuweilen durchzieht Biederkeit die Atmosphäre, wenn etwa in Musik und Gesang die ganz großen Gefühle verhandelt werden - man aber im Wintergarten beim Essen ganz spießbürgerlich zusammensitzt im Wollpulli. Tschernjakow war bei der Aufführung nach Festivalangaben nicht in Bayreuth, konnte sich dem Publikum also nicht zeigen.
Lyniv leitete das Festspielorchester souverän, im dritten Bayreuth-Jahr hat sie spürbar an Sicherheit gewonnen. 2021 debütierte sie als erste Dirigentin überhaupt am Grünen Hügel.
Die Wiederaufnahme von "Tristan und Isolde" am Donnerstag beendet den Premierenreigen bei den Richard-Wagner-Festspielen. Letzter Tag des Festivals ist dann der 28. August.
(dpa)
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