Er ist jetzt ein Bachmuschelbetreuer
Georg Eggenmüller aus Lutzingen lernte kürzlich in einem Seminar, wie man sich für den Schutz der bedrohten Tiere einsetzt
Da liegen sie, die Reste des Festmahls. Georg Eggenmüller zeigt auf das kleine Häufchen mit den schwarzen Muschelschalen. Hier haben sich ein paar Bisamratten über die Wintermonate getafelt. Schalen von großen und kleinen Muscheln liegen am Ufer des Nebelbachs. „Da machen sie keinen Unterschied.“ Eigentlich, sagt Eggenmüller, ernähren sich die Nager, die aus Nordamerika eingewandert sind, hauptsächlich von Pflanzen. Doch im Winter, wenn die Nahrung knapp ist, vergreifen sie sich auch gerne mal an den Bachmuscheln. Dass der Bestand der Muscheln, die auf der Roten Liste stehe, in den vergangenen Jahren laut Experten um 90 Prozent zurückgegangen sei, das liege allerdings nicht nur an der Bisamratte.
Auch viele andere Faktoren spielen eine Rolle. Etwa die Landwirtschaft, die Veränderung des Klimas, durch die die Flüsse, in denen die Muscheln leben, öfter als früher ganz austrocknen. Auch die Verschlammung der Gewässer sei ein Problem, sagt der 39-Jährige. Denn bei zu viel Schlamm können die Muscheln nicht mehr richtig atmen. Und dann ist da noch die Sache mit den Fischen. Georg Eggenmüller kann sich noch gut erinnern, wie viele Elritzen in seiner Kindheit im Nebelbach schwammen. Doch die Zahl der Fische sei stark zurückgegangen. Und das hat direkte Auswirkungen auf die Bachmuschel. Denn die Elritze ist der Wirtsfisch der Tiere. Wenn das Weibchen ihre Larven entlässt, dann lagern die sich in den Kiemen der Fische ab und entwickeln sich dort quasi als Parasiten zu Jungmuscheln, erklärt Eggenmüller. Wenig Fische bedeutet deshalb auch wenig Muscheln.
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