Die Leidensgeschichte als Klangmysterium
Die Wiedergabe von Pergolesis „Stabat Mater“ in der Dillinger Basilika geht zu Herzen
Das Motiv der unter dem Kreuz stehenden Mutter Jesu, in dem sich die tiefsten menschlichen Trauererfahrungen widerspiegeln, hat seit Jahrhunderten sowohl Maler als auch Komponisten immer wieder zur künstlerischen Darstellung angeregt. So auch Giovanni Battista Pergolesi aus Neapel, der im Jahre 1736 kurz vor seinem Tod als 26-Jähriger sein „Stabat Mater“ vollendete. Am Sonntagnachmittag hat in der gut besuchten Basilika ein Instrumentalsextett diese Bilder und Betrachtungen verwirklicht. Maßgeblichen Anteil an einer zu Herzen gehenden Aufführung hatten zwei Solistinnen, die den hohen Anforderungen, großartig aufeinander abgestimmt, gerecht wurden. Stadtpfarrer Wolfgang Schneck wies in seiner Begrüßung auf den theologischen Gehalt des Werks hin und deutete das „Stabat Mater“ der Maria als stabile Eigenschaft, die ihr Gott verliehen habe, um den Schmerz auszuhalten.
Die andächtige Musik Pergolesis, seine intensive Frömmigkeit voller ergreifender Schlichtheit, aber auch opernhaftdramatischen Anklängen gehörte zu seiner Zeit zu den am meisten aufgeführten Werken. Selbst Johann Sebastian Bach hat sie in seiner Vertonung des 51. Psalms aufgegriffen, wie später auch Mozart in seinem Requiem. Das Orchester bestand aus kirchenmusikalisch erfahrenen instrumentalen Könnern, wobei Axel Flierl als Leiter an der Truhenorgel, seine Frau Barbara am Violoncello, Karin Waiblinger am Kontrabass sowie Felix Weischedel an der Viola (Gürzenich Orchester Köln) zuverlässig, wirkungsvoll und souverän ihre Begleitfiguren gestalteten. Franziska Gielow (Konzertmeisterin am Sinfonieorchester Ostallgäu) und Yuki Kojima (Theater Ulm) gaben in melodischer Schönheit und rhythmischer Klarheit dem musikalischen Aufbau beredtes Profil.
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