Dillinger Obmann spricht im Deutschen Bauerntag
Klaus Beyrer gehört zu über 700 Delegierten, die gemeinsam über aktuelle Probleme diskutieren
Der Bauernverband vertritt die Vielfalt der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland. Jedes Jahr treffen sich im Sommer über 700 Delegierte aus dem ganzen Bundesgebiet als Vertreter von Haupt-, Zu- und Nebenerwerbsbetrieben, konventionell oder ökologisch wirtschaftend, auf dem Deutschen Bauerntag. Dieser fand heuer in Wiesbaden unter dem Motto „Zukunft wächst auf dem Land“ statt. Die diskutierten Themen waren vielfältig. Sie gingen von der Ausrichtung der Agrarreform über die großen Dürreprobleme in vielen Teilen Deutschlands bis hin zu steuerlichen Themen. Bei Diskussionen zu Umweltprogrammen der sogenannten zweiten Säule zeigte sich, dass der Freistaat Bayern mit seinen Maßnahmen zum Klimaschutz, zum Boden- und Wasserschutz und zur Biodiversität eine Vorreiterrolle in Deutschland einnehme. Jeder zweite bayerische Betrieb führt auf jedem dritten Hektar eine Verpflichtung des Kulturlandschafts- oder Vertragsnaturschutzprogramms durch. Kein anderes Bundesland könne in Bezug auf das Volumen und die Akzeptanz der Agrarumweltmaßnahmen mit dem Freistaat mithalten. Nach einem gewissen Anstieg stagniere jedoch der Absatz von ökologischen Lebensmitteln. Dies zeige sich unter anderem im Milchbereich, wo viele Molkereien mittlerweile keine interessierten Biomilcherzeuger mehr als Lieferanten aufnehmen würden. Der Grund dafür ist, dass von Verbraucherseite nicht so viel Biomilch nachgefragt und gekauft werde.
Die Dürreprobleme in Deutschland verdeutlichen ebenso, dass die berufsständische Forderung zur Einführung einer steuerlichen Risikoausgleichsrücklage aktueller denn je ist. Hier sollen Landwirte, mit einem Instrument der Selbsthilfe, in guten Erntejahren Geld für schlechtere Jahre als Baustein der steuerlichen Risikovorsorge zurücklegen können. Dies wäre ein wichtiger Ansatz, so Klaus Beyrer. Der Dillinger Kreisobmann betont auch, dass Bauernfamilien wichtige Wirtschaftsakteure im ländlichen Raum sind. „Wir produzieren nicht für einen luftleeren Raum, sondern nach hohen Standards, genau für die Märkte, welche die Verbraucher durch ihr Einkaufsverhalten mit vorgeben. Zudem gestalten wir Heimat.“ Äußerst kritisch bewertet wird vom Bauernverband die hohe Konzentration und Marktmacht des Lebensmitteleinzelhandels. Diese bereite nicht nur der heimischen Landwirtschaft Probleme, sondern betreffe auch Metzger, Bäcker und Handwerker. Die Vielfalt der diskutierten Themen machen laut Beyrer deutlich, dass es in einer Demokratie auf allen Ebenen wichtig sei, die Stimme zu erheben. Eine fakten- sowie praxisorientierte Debatte sei notwendig. (pm)
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