In der Realpolitik angekommen?
Wacker geschlagen hat sich Bettina Merkl-Zierer bei ihrem ersten großen Auftritt als Kandidatin zur Landratswahl am 14. März. Bei der Wahlparty ihrer Partei am vergangenen Samstagabend ging es locker und wenig verkrampft zu. Man war sozusagen unter sich, mit viel Jugend - natürlich auch aus der eigenen Familie -, aber auch altgedienten Grünen, wie etwa Walter Altmann aus Gundelfingen. Zum vergnügten und erfreulich erfrischenden Ton gehörte auch das Jazz-Duo Düthorn/Schmidt und die Tatsache, dass die Reden allesamt angenehm kurz gehalten waren.
Bettina Merkl-Zierer widmete sich naturgemäß vor allem den "grünen" Themen und ging nur kurz auf die knappen Finanzen des Landkreises ein. Ein detailliert ausgearbeitetes Sachprogramm liegt derzeit schriftlich noch nicht vor. Vieles blieb im Ansatz und an der Oberfläche und muss - will die Bewerberin ihre Sachkompetenz und Glaubwürdigkeit sowie die Ernsthaftigkeit ihrer Kandidatur unter Beweis stellen - noch im Detail ausformuliert werden. Denn mit Schlagworten alleine ist es nicht getan.
Auch die Grünen sollten nach drei Jahrzehnten ihrer Parteigeschichte - bei aller Notwendigkeit von Visionen und hehren Zielen - in der Realpolitik angekommen sein. Man wird im Wahlkampf noch genau hinhören müssen.
Die Diskussion ist geschlossen.