Acht Bürgermeister aus der Region tagen öffentlich in Bissingen
Bei der Interkommunalen Sitzung geht es um die Zusammenarbeit unter den Gemeinden. Diese besondere Veranstaltung im Kesseltal stößt dabei auf reges Interesse.
Es ist ein ungewohnter Anblick, der bei den Menschen aus dem Kesseltal und der Umgebung auf großes Interesse stößt. In der Sporthalle in Bissingen fand eine besondere Sitzung statt, eine sogenannte Interkommunale Sitzung. Hausherr und Bürgermeister Stephan Herreiner übernahm die Eröffnung und freute sich, dass so viele Besucherinnen und Besucher gekommen waren. Das bestätige ihn, dass dieses Thema der Zusammenarbeit eine breite Zustimmung in der Bevölkerung finde.
Deshalb sei es für ihn auch höchst erfreulich, dass zu dieser Sitzung seine Amtskollegen und -kolleginnen Xaver Berchtenbreiter (Amerdingen), Andreas Bruckmeier (Forheim), Karin Bergdolt (Mönchsdeggingen), Timo Böllmann (Möttingen), Jürgen Leberle (Reimlingen) sowie die Zweite Bürgermeisterin aus Ederheim, Silvia Schröppel, und Zweiter Bürgermeister Armin Sporys aus Hohenaltheim an seiner Seite zu begrüßen. Mit dabei war auch Manuela Reisch vom Amt für ländliche Entwicklung in Schwaben (ALE), die über Anforderungen, Möglichkeiten und Mehrwert einer interkommunalen Zusammenarbeit im Rahmen einer Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) referieren wollte.
Gemeinsame Radwege rund um das Kesseltal
Bürgermeister Bruckmeier aus Forheim stellte zuvor den Erfahrungsbericht aus dem Findungsseminar der 20 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus den acht Gemeinden in Thierhaupten Mitte Juli vor. Ziel des Seminars sei gewesen, dass alle erkennen, wann ein "ILE"-Programm notwendig sei und sie darin auch einen Mehrwert für alle erkennen. Dabei sollten die Synergien genutzt und es sollte voneinander gelernt werden. Auch sollte Einigkeit über die zu behandelnden Themen einer Zusammenarbeit bestehen, wie etwa gemeinsame Bauhöfe, gemeinsames Radwege- und Kernwegenetz, Bürgersolaranlagen oder Windkrafträder, gemeinsame Versorgung wie zum Beispiel Dorfläden, regionale Tagespflege für Senioren deren Unterbringung oder Versorgung.
Anschließend referierte Manuela Reisch über Ziele, Maßnahmen und Mehrwert eines solchen Programmes, für das mindestens zwei Gemeinden notwendig seien. Sie stellte acht Themenfelder vor, die beachtet werden müssten: Orts- und Innenentwicklung, Wirtschaft, Gewerbe, Energie, Landwirtschaft, Landschaft, Biodiversität, Zusammenarbeit in kommunalen Angelegenheiten, soziales und kulturelles Leben, Mobilität und Alltagsversorgung, Freizeit und Erholung und Digitalisierung.
Projekte in den Kommunen werden gefördert
Dies alles verlange die Bündelung von Ressourcen, den Austausch und die Vernetzung zur Kostenreduzierung sowie von allen Seiten Agieren anstelle des gewohnten Reagierens, so die Referentin. Um dann vom Konzept zur Umsetzung zu kommen, sind laut Reisch die Handlungsfelder und Ziele mit Unterstützung eines Planungsbüros zu präzisieren und während der Realisierungsphase sollten Arbeitskreise und Workshops die Maßnahmen begleiten. Anzuraten sei den teilnehmenden Gemeinden jedoch, einen Umsetzungsbegleiter einzustellen, der einzig dafür verantwortlich sei, die gemeinsamen Maßnahmen zu begleiten und zu überwachen. Das ALE bezuschusse mit 75 Prozent die dafür anfallenden Kosten. Des Weiteren förderten mit bis zu 100.000 Euro Regionalbudget die Ämter für Ländliche Entwicklung Gemeinden, die sich freiwillig im Rahmen einer Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) zusammengeschlossen haben (ILE-Zusammenschlüsse), wusste die Referentin weiter zu berichten.
Silvia Schröppel, Bürgermeister-Stellvertreterin aus Ederheim, schlug vor, bis Ende November dies in den jeweiligen Gremien zu erörtern und zu beschließen. Bürgermeisterin Karin Bergdolt aus Mönchsdeggingen und ihr Forheimer Amtskollege Andreas Bruckmeier plädierten hingegen dafür, sich nochmals zusammenzusetzen, um die Einzelheiten zu besprechen und festzulegen, dann könne es in den Gremien zu Beschlussfassung vorgelegt werden. Auch wenn dies dann erst in einer der Sitzungen im Januar 2023 erfolgen sollte.
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