Mobbing gegen Kinder: Erziehungsberaterin erklärt, was Eltern tun können
Mobbing findet oft in der Schule statt. Das weiß Christiane Schuler, Erziehungsberaterin in Donauwörth. Dennoch kommt es vor allem auch auf die Erwachsenen an.
Laut Experten-Schätzungen sei jedes zweite Kind mindestens einmal im Laufe der Kindheit und Jugend von Mobbing betroffen, so Christiane Schuler von der KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Donauries. "Unter Mobbing versteht man, was früher Hänseleien hieß, aber in einem sehr ausgeprägten Ausmaß. Dabei fänden diese Abwertungen, Beschimpfungen und Gewalttätigkeiten heute nicht mehr nur im realen Leben auf dem Pausenhof statt, sondern vermehrt in der virtuellen Welt in Nachrichtendiensten oder sozialen Netzwerken, erklärt die Erziehungsberaterin. Gründe dafür, warum jemand andere mobbt, gebe es viele. "Aber keinen einzigen guten", sagt Schuler. "Es geht darum, den eigenen Selbstwert aufzuwerten, indem ich andere abwerte. Dadurch bekomme ich Macht."
Die Schule ist tatsächlich sehr häufig der Ort von Mobbing. "Aber nicht weil die Schule schlecht ist, sondern weil dort einfach viele verschiedene Kinder und Jugendliche aufeinandertreffen", erklärt Schuler. "Denn wo Menschen aufeinandertreffen, gibt es Konflikte. Besonders in der Schule, denn Klassenkameradinnen und -kameraden kann man sich nicht aussuchen. Stattdessen werden in der Schule alle Kinder ganz automatisch mit Entwicklungsthemen konfrontiert – wie etwa, seinen Platz in der Gruppe zu finden", so die Erziehungsberaterin. Deshalb liege die Lösung von Mobbing auch immer in der Gruppe, denn das Gegenteil davon ist soziale Kompetenz. In vielen Schulen gebe es mittlerweile Streitschlichter oder Modellprojekte wie "Schule gegen Mobbing".
Beim Thema Mobbing ist Aufklärung sehr wichtig
Gegen Mobbing braucht es laut Schuler ganz klar eine präventive Haltung von Erwachsenen. Sie sollten den Kindern signalisieren: Wir tolerieren kein Mobbing und keine Gewalt, und wer darüber spricht, dass er selbst oder jemand anderes gemobbt wird, ist mutig. "Es ist eine sehr komplexe soziale Aufgabe, Mobbing vorzubeugen." Gerade weil die Wahrscheinlichkeit so hoch ist, dass beinahe jeder im Laufe seines Lebens damit konfrontiert wird, hält Schuler die Aufklärung darüber für so wichtig. "Eltern sollten ganz unaufgeregt ihren Kindern erklären, dass es Mobbing gibt. Denn wenn Kinder für solche Situationen sensibilisiert sind und Verhaltensstrategien kennen, dann wissen sie sich in der Situation eher zu helfen und trauen sich, um Hilfe zu bitten."
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Die Diskussion ist geschlossen.
Sehr oberflächlicher Artikel, der dazu noch suggeriert, dass die Schulen oder andere Institutionen hier helfen würden (nein, tun sie nicht). Besser hat es die SZ gemacht: https://sz-magazin.sueddeutsche.de/familie/mobbing-grundschule-gewalt-verteidigung-91773