Konzert mit Hindernissen
Die Krankheitswelle wirkt sich auf das „Konzert junger Talente“ der Musikschule aus. Dieses Malheur entwickelt sich aber sogar zu einer besonderen Chance
Ungewöhnlich kurz war heuer das „Konzert junger Talente“ in der Zachäuskirche Stätzling, das die Friedberger Schule für Musik jährlich im Winter veranstaltet. Wegen der Erkältungswelle derzeit musste mancher Beitrag gestrichen werden. Doch die Musikschule machte das Beste daraus, komprimierte die Beiträge zu einem einstündigen intensiven Konzerterlebnis am Stück mit acht vielversprechenden jungen Musikern und mit anschließendem gemeinsamen Ausklang im Foyer.
Die Frauenquote war diesmal gering, aber die Darbietungen nicht weniger hervorragend. Eine der beiden Teilnehmerinnen war die erst 14-jährige Gitarristin Leonora Spangenberger, eine Hochbegabung, die ein knapp halbstündiges Programm vortrug, das in seinen Anforderungen professionellen erwachsenen Gitarristen zur Ehre gereichen würde. Die Allemande und Corrente von J. S. Bach zum Beispiel wurden mit stilsicherer Intensität und Virtuosität gemeistert, mit Farbenreichtum und enormer Anschlagskultur. In Kürze wird Leonora Spangenberger die Stücke in einem internationalen Wettbewerb spielen. Auch ihr Kollege, der 16-jährige Niklas Junker, begeisterte an der Gitarre mit dem rhythmisch zündenden, farbenreichen „Cielo Abierto“ des argentinischen Komponisten Quique Sinesi. Beide spielten ihre schweren Werke auswendig, ebenso der Jüngste: Erst neun Jahre ist Daniel Müller alt, der zur behutsamen Klavierbegleitung seiner Mutter Petra Müller am Xylofon mit einer souverän gegebenen Sonatine von Beethoven beeindruckte.
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