Ein Instrument tritt ans Licht
Beim Konzert in St. Jakob dreht sich alles um das Horn. Das interessiert mehr Zuhörer, als die Kirche Plätze hat.
Übers Jahr spielen sie im stickigen Orchestergraben oder im hinteren Mittelfeld auf der Konzertbühne. Ihre Dienste nimmt der Dirigent gern an, doch oft ist es nur harmonische Füllmenge. Mancher Komponist billigt ihnen etwas Glanz zu. Richard Strauss in der „Einzug der Ritter“, Vivaldi in Aida. Händel in Rinaldo und Antonio Verdi mit dem Triumphmarsch in Aida. Doch zuweilen treten die Vertreter dieses Berufsstandes ins Rampenlicht und haben einen ganzen Nachmittag für sich. Die Rede ist von Hornistinnen und Hornisten aus namhaften Orchestern. Dazu gesellten sich spielfreudige Laien, die sich nicht zu schämen brauchten. Viel mehr Zuhörer, als die Kirche Sitzplätze hatte, waren gekommen und erfreuten sich über das bunte Programm. Und der gewaltige Klang ließ die Säulen in St. Jakob leicht vibrieren.
Richard Strauss gab es (tiefernst mit dem Einzug der Ritter des Johanniter-Ordens), Felix Mendelssohn (Nocturne aus dem Sommernachtstraum), Giuseppe Verdi (dröhnender Marsch), Georg F. Händel (Lascia ch‘io pianga), Steven Reineke (nordische Mythologie), Astor Piazolla (meditativer Tango), Best of Disney und Modernes von Extreme „More than words“. Alles in kleinen oder größeren Gruppen bestens vorgetragen, harmonisch, gut zusammen, kollegial und mit vielen Höhepunkten.
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