Semmeln und Seelenmedizin
Kissing (jojo) - Das Tausendgüldenkraut ist eine typische Frauenblüte. Leute mit Centaury-Zügen, so der englische Name als Bachblüte, wollen es allen recht machen, sind hilfsbereit bis zur Selbstaufgabe und können keine Bitte abschlagen. Die rund 90 Frauen, die zum Bachblütenvortrag von Dr. Hannes Proeller ins Dr. Josef Zimmermann Haus gekommen waren, dachten an diesem Vormittag aber ausnahmsweise einmal an sich selbst. Sie waren gerne der Einladung des Katholischen Frauenbundes zum traditionellen Frauenfrühstück gefolgt.
Seit neun Jahren veranstaltet der engagierte Kissinger Frauenkreis zweimal im Jahr diese gelungene Mischung aus Vorspeise und Vortrag. Die Themen sind vielfältig und reichen vom religiösen Referat zu Frauen in der Bibel über die Suche nach der Weisheit im Märchen oder die Aufklärung über Tricks der Werbung bis zur Lebensfrage "Was macht der Alltag aus mir und was mache ich aus ihm?". Zwischen 60 und 100 Frauen nehmen jedes Jahr an den beiden Frühstücksterminen am Mittwoch vor dem Palmsonntag und Mitte September teil.
Dr. Hannes Proeller als Referent
Dies bedeutet für den Vorstand und ein Kernteam von rund zehn Aktiven nicht nur jedes Mal die Suche nach einem guten Referenten, sondern auch eine immense Vorbereitung in der Küche. Denn ein großes Angebot am Frühstücksbuffet ist die leckere Vorspeise zum nachfolgenden Vortrag. Bereits zum zweiten Mal war Dr. Hannes Proeller als Referent zu Gast. Vor zwei Jahren stellte er die Schüsslersalze vor, in diesem Jahr lautete das medizinische Thema des Friedberger Apothekers "Das Leben und die Blütenarzneien des Edward Bach".
Als Fachmann für Homöopathie und Naturheilkunde mit eigenem Pflanzenanbau bot er einen unterhaltsamen Exkurs durch diesen noch recht jungen Bereich der Naturheilkunde. Er erklärte anschaulich die Herstellung der äußerst sensiblen Tropfenmischungen und betonte, dass damit weder Schnupfen noch Aids zu heilen sei. Voraussetzung für die Anwendung dieser Seelenmedizin sei, dass man sich erst mal eingehend mit sich selbst beschäftigen müsse.
Der schnelle Tipp vom Apotheker für zwei, drei Blüten, um sein schreiendes Kind ruhig zu stellen, funktioniere da nicht. Zurück zur Centauryblüte: Indirekt brachten sich die Zuhörerinnen doch wieder für andere ein, denn den Erlös aus dem Frauenfrühstück spenden die Kissinger Frauenbunddamen jedes Jahr für Hilfsprojekte im sozialen Bereich.
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