Perfekt abgestimmt: Gentle Moods laden zu besonderem Konzert
Klassiker neu arrangiert standen auf dem Programm des Klaviertrios Gentle Moods aus Bad Wörishofen. Die drei Instrumentalisten zeigten eine mitreißende Vorstellung.
Mit ihrem perfekten Zusammenspiel führten Bela Radics, Josef Csik und Johannes Kübel die begeisterten Zuhörerinnen und Zuhörer durch Werke europäischer Musik. Die drei Musiker von Gentle Moods waren ein mitreißendes Ereignis an Energie, Leidenschaft und Ausdruckswillen – ohne Bachs Unruhe in der h-Moll Suite zu übertreiben oder in Schuberts symphonischer Expansion seines Skizzenbuchs in Einzelaktionen verloren zu gehen. Hier fanden sich drei Instrumentalisten, die Intensität, melodische Eindringlichkeit und Dichte der beiden Stücke glanzvoll verwirklichten.
Gentle Moods treten im Meringer Gymnasium auf
Im Gymnasium spielten die Protagonisten mit höchster Aufmerksamkeit. Die drei musizieren seit Längerem zusammen und haben sich intensiv aufeinander eingestellt, wie schnell deutlich wurde. Einigkeit in der Phrasierung, stilistische Sicherheit und anderes mehr – das alles gehört zu einem Klaviertrio von Qualität. Der Effekt war beeindruckend: Nie übertönte das Klavier Geige und Cello, sondern es mischte sich gleichsam unter sie mit warmem Klang.
Wie selbstverständlich bewies das Trio die Harmonie ihrer drei Instrumente, die sich auf den Weg machten durch das Meisterwerk der Tanz der Stunden von Amilcare Ponchielli aus der Oper Gioconda. Kraftvoll setzte das Klavier mit dem Hauptthema an, ließ die Klangwoge ausperlen zu den Tönen des Cellos, ergänzt von der Stimme der Violine, die überleitete zu dem Sturm, den der Pianist auf den Tasten entfesselte. Die Klangfolgen, die plötzlich abstürzten, wiederholten sich in einem dramatischen Wechselbad der Gefühle.
Trio élégiaque: Wie man aufgrund ihres Titels „Elegisch“ erwarten würde, gehören Sergej Rachmaninows Klaviertrios zu seinen offenkundigeren Kompositionen. Beide Werke wurden Anfang der 1890er-Jahre komponiert und waren vom Stil von Rachmaninows Mentor Tschaikowsky beeinflusst. Das Trio Gentle Moods war den ausdrucksstarken Herausforderungen, die die Musik mit sich bringt, eindeutig gewachsen. Der kräftige Ton, die rhythmische Präzision und die makellose Intonation des Trios erzeugen reichlich Spannung. Den lautesten Beifall gab es für die Zugabe, den Czárdás von Vittorio Monti. Damit fand ein tolles Konzert sein Ende.
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