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Interview
23.08.2018

Grillen, Mehlwürmer, Heuschrecken: Insekten als Food-Trend?

Insekten-Snacks liegen im Trend.
Foto: Marijan Murat, dpa

Insekten-Gerichte liegen im Trend - als Snack und als Mahlzeit. Im Interview klärt Ernährungsexperte Guido Ritter über Mehlwürmer & Co. auf.

Insekten-Gerichte könnten helfen, mehr Menschen auf der Erde mit hochwertigem Eiweiß zu versorgen. Deshalb wirbt der Ernährungsforscher Professor Guido Ritter dafür, dass auch wir in Europa uns umstellen und Grillen und Mehlwürmer zu uns nehmen. Er hat junge Firmengründer unterstützt, die ein Proteinpulver für Sportler aus Insekten auf den Markt gebracht haben. Im Interview der Deutschen Presse-Agentur warnt er aber trotz allem Optimismus vor möglichen Risiken bei der Massenzucht von Ess-Insekten.   

Herr Ritter, Sie als Insekten-Kenner, wie oft essen Sie selbst solche Tiere?

Guido Ritter: Aus wissenschaftlicher Sicht greife ich oft zu: Alles, was wir hier produzieren, wird verkostet. Das gehört zur täglichen Arbeit. Und auch sonst versuche ich, ein bis zwei Mal im Monat Insekten in meinen Speiseplan einzubauen. Das hat mit Esskultur und Genuss zu tun. Ich reichere Eintöpfe damit an. Oder esse Knabber-Produkte daraus als Snack. Eine andere Möglichkeit ist, Insekten zu frittieren oder anzubraten und mit Dip zu servieren. Wobei es im Moment noch schwierig ist, an die Rohwaren zu kommen.  

Bei uns mögen viele Leute keine Insekten, der Ekelfaktor ist groß. Lässt sich das überwinden?

Ritter: Ja, aber das braucht Zeit. Das ist ja kein genetisch angeborener Ekelfaktor, sondern das ist soziokulturell geprägt. Wenn die Mutter sagt: Igitt, das darfst du nicht in den Mund nehmen, dann lernt das Kind, dass das tabuisiert ist. Insekten werden bei uns häufig mit etwas Unreinem verbunden. Sie haben bei uns nie eine große Rolle in der Ernährung gespielt. Säugetiere schon, die wir heute in riesiger Menge züchten. Die Ablehnung lässt sich aus meiner Sicht überwinden. Es ist eine Sache, die man über eine Generation neu lernen kann.

Sie denken also, das braucht um die 25 Jahre? 

Ritter: Wir sehen das in anderen Ernährungsbereichen, etwa bei rohem Fisch, bei Sushi. Dieser rohe Fisch ist in den 80er Jahren in Deutschland neu auf den Markt gekommen. Damals war kalter Fisch mit kaltem Reis für viele Leute noch eklig. Mittlerweile ist Sushi in fast jedem Supermarkt zu finden. Das bedeutet aber nicht, dass wir jeden Tag Sushi essen. Es bedeutet auch nicht, dass jeder heute Sushi liebt. Aber es ist ein Stück Normalität geworden. So ähnlich wird es auch mit Insektenprodukten sein.

Wie läuft ein Lernprozess beim Essen ab? 

Ritter: Ich erwarte jetzt eine Phase, wo der Kribbelfaktor, etwas Neues auszuprobieren, noch eine Rolle spielt. Dabei werden eine Reihe von Produkten auf den Markt gebracht, die unter dem Aspekt Innovation und kurzfristige Aufmerksamkeit wichtig sind. Dann wird ein Stück Ernüchterung eintreten, weil man merkt: Hoppla, es ist ja gar nicht so spektakulär. Und wenn der Preis dann akzeptabel ist und die Quellen sicher sind, geht der Trend langfristig in Richtung Normalität. Insekten werden dann - gerade in verarbeiteter Form - Stück für Stück in unsere Lebensmittel-Produkte hineinkommen. 

Welche Hürden sehen Sie noch? 

Ritter: Alles muss ordentlich deklariert werden. Auch die Allergen-Kennzeichnung muss ordentlich gemacht werden, da Menschen mit einer Schalentierallergie wahrscheinlich auch auf Insekten allergisch reagieren können. Gerade sind die Rohstoffe auch noch teuer. 

Guido Ritter ist Ernährungsexperte. Er vergleicht Insekten mit Sushi. Beim rohen Fisch sei der Ekelfaktor am Anfang auch vorhanden gewesen. Diesen könnten Menschen ablegen.
Foto: Ulrike Dammann, dpa

Weil die Mengen noch zu klein sind?

Ritter: Was die Massentierhaltung im Säugetierbereich angeht, haben wir über Jahrzehnte Erfahrung. Das wurde beständig effizienter gemacht. Bei den Insekten müssen die Quellen der Rohstoffproduktion erstmal aufgebaut werden, um in einen Preisbereich zu kommen, der für den Massenmarkt akzeptabel ist. Auch die Rohstoffsicherheit so zu gewährleisten wie bei anderen tierischen Quellen, wird noch einige Jahre brauchen. 

In Holland zum Beispiel gibt es die Produktion. Auch in Asien. Denken Sie, dass die Zucht künftig eher in Europa oder in anderen Regionen der Welt stattfinden wird? 

Ritter: Ich bekomme Anfragen von Bauern, die aus dem System aussteigen wollen, Kühe, Schweine oder Hühner in dieser Art zu züchten. Wegen der zunehmenden Diskussion um Säugetiere in der Massentierhaltung. Diese Bauern suchen Alternativen. Ich glaube, dass auch in Europa noch größere Produktionsstätten für Insekten entstehen werden. Insekten lieben Massentierhaltung, sie fühlen sich erst kuschelig warm, wenn sie zusammenrücken. Das macht die Zucht in großen Mengen etwas unproblematischer vom ethischen Standpunkt her. 

Und wie sehen Sie die Qualität der Produkte? 

Ritter: Wir haben aus der BSE-Krise gelernt: Was wir an Tiere verfüttern, kommt am Ende bei uns auf den Teller. In außereuropäischen Ländern, ob das Südafrika ist oder Thailand, herrscht kulturell bedingt auch die Vorstellung, dass man aus Abfällen als Futter mit Insekten hochwertige Proteine erzeugen könnte. Diesen Ansatz sehe ich sehr kritisch. Man muss sich das Futter genau angucken, und nicht nur das. Der ganze Produktionsprozess sollte hygienisch in Ordnung und qualitätsgeprüft sein. Da sind die Vorgaben von der Europäischen Kommission, auch mit der Novel-Food-Verordnung, ganz klar und strikt.

Die Bärtierchen leben in unserer unmittelbaren Umgebung: in Moosen, Teichen und Dachrinnen. Auf Grund ihrer Größe (maximal einen Millimeter) sind sie mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. Laut dem Forscher Ralph Schill werden jedes Jahr rund zehn neue Arten der Tierchen entdeckt.  
9 Bilder
Die kuriosesten Tiere der Welt
Foto: Ralph O. Schill

Zur Person: Professor Guido Ritter (53) ist Ernährungswissenschaftler an der Fachhochschule Münster. Zu seinen Schwerpunkten gehören Vermeidung von Lebensmittelabfällen und Produktentwicklung. Er hat ein Start-up unterstützt, das ein Proteinpulver für Sportler auf Basis von Buffalowürmern auf den Markt gebracht hat. (dpa)

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