Kindergerichte in Restaurants sind oft ungesünder als Fastfood
Pommes, Chicken-Nuggets, Schnitzel: Gerichte für Kinder in Restaurants seien "desaströs", urteilt ein Wissenschaftler. Er hat knapp 2000 Gasthäuser untersucht.
Mehr als die Hälfte der Gerichte für Kinder auf deutschen Speisekarten wird mit Pommes serviert. Das hat Professor Sven Schneider von der Universität Heidelberg herausgefunden. "Das Kinderessen in deutschen inhabergeführten Restaurants ist noch ungesünder als das Essen in der amerikanischen Systemgastronomie", sagt er der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Qualität von Kinderessen auch in teuren Restaurants häufig schlecht
Eine Ernährungswissenschaftlerin habe 1877 Speisekarten nach ernährungswissenschaftlichen Standards beurteilt und mit Punkten beurteilt. So seien die Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für Mittagessen in Schulen und Kitas verwendet worden. Die DGE stellte elf Qualitätsanforderungen, zum Beispiel, dass Kartoffeln nicht frittiert würden. Ein Viertel der Gerichte habe keines der elf Kriterien, 38 Prozent nur ein einziges Kriterium erfüllt.
81 Prozent der Gerichte seien "unterm Strich ungesund", so der Wissenschaftler. Sie seien stark verarbeitet, hätten viele Kalorien und wenige Nährstoffe. Überrascht waren die Forscher, dass sie dieses Phänomen unabhängig von der Region und der Preisklasse der Restaurants feststellten. (AZ)
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