Ökotest: Eier von Lidl und Aldi fallen bei Test durch
Ökotest hat Bio-Eier sowie Eier aus Boden- und Freilandhaltung geprüft. Für zwei Drittel der Eier mussten Küken sterben, auch Dioxin ist noch immer ein Problem.
Welcher Eier sind die besten? Manch einer kauft sie im Discounter, andere Kunden greifen lieber zur Bio-Ware vom Hof auf dem Land. Doch egal wo die Eier herkommen, viele Produkte verbindet den Prüfern von Ökotest zufolge etwas: das Schreddern männlicher Küken. Für zwei Drittel der Eier mussten Hühner sterben, ermittelten die Experten von Ökotest. Auch deshalb fielen einige getestete Produkte durch.
Ökotest hat 20 verschiedene Eiersorten aus Discountern und Supermärkten getestet, darunter Eier aus Boden-, Freilandhaltung und in Bio-Qualität. Bewertet wurden die Kriterien Qualität, Schadstoffe und Hühnerhaltung. Von 20 Produkten seien letztendlich nur vier Bio-Eier empfehlenswert, so die Erkenntnis der Tester.
Eier von Aldi und Lidl fallen bei Ökotest durch
Allein 2017 starben in Deutschland schätzungsweise mehr als 40 Millionen männliche Legehennenküken, heißt es im Magazin Ökotest. Die Kriterien Haltung und Transparenz seien beim Test auch deshalb besonders gewichtet worden. Ökotest hat den Anbietern einen Fragebogen geschickt und von ihnen Belege wie Lieferscheine gefordert. Labore untersuchten die Eier unter anderem auch auf Salmonellen, Fipronil und Dioxine, heißt es im Testbericht.
Das Ergebnis: Die meisten Eier konnten im Test nicht überzeugen. Nur vier Produkte, allesamt in Bio-Qualität, erlangten das Ergebnis "sehr gut" oder "gut". Fünf Eier schnitten nur "mangelhaft" ab, darunter die getesteten konventionellen Produkte von Aldi und Lidl.
Beim Kriterium Qualität gebe es bei kaum einem Produkt etwas zu bemängeln, lediglich die "GutBio 6 frische Bio-Eier von Aldi Nord" weisen höhere Spuren von Dioxin auf, heißt es von Ökotest. Der erlaubte Grenzwert werde in etwa zur Hälfte ausgereizt.
Ökotest von Eiern: Hühner haben oft nur wenig Platz
Ökotest bemängelt auch, dass Hühner in Betrieben oft nur wenig Platz hätten. Erzeuger von Bio-Eiern müssen für sechs Tiere jeweils einen Quadratmeter Platz bereitstellen. Bei konventionellen Produkten hätten Hühner allerdings häufig deutlich weniger Platz. Für die Aufzucht von Junghennen gebe es keine gesetzlichen Vorgaben. Der Tierschutzbund empfiehlt maximal 14 Junghennen pro Quadratmeter, daran orientiere sich Ökotest.
"Notenabzüge gibt es nicht nur für die konventionellen Eier. Auch im Fall der Bio-Eier von EZ Fürstenhof, Rewe, Edeka und Real haben die Jungtiere zu wenig Platz", heißt es von Ökotest. Die Tester kritisieren auch, dass in Legebetrieben der beiden Produkte von Aldi Süd und in den konventionellen Legebetrieben von Rewe und Lidl Sandbäder für die Gefiederpflege der Hühner fehlen. (AZ)
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