Wie gesund ist Fasten und was bringt der Verzicht? Antworten rund um die Fastenzeit
Was genau ist die Fastenzeit? Wie fastet man richtig? Darf man wirklich nichts essen während der Fastenzeit? Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Fastenzeit.
Die Fastenzeit beginnt. Denn mit Aschermittwoch ist ist der Fasching vorbei und viele Menschen entscheiden sich, bis Ostern auf etwas zu verzichten. Für die einen ist es Alkohol, die anderen möchten in der Freizeit auf das Handy oder das Internet verzichten. Manche entscheiden sich auch für eine klassische Fastenkur. Die wichtigsten Infos zum Thema Fasten:
Wann ist die Fastenzeit?
Die Tradition des Fastens kommt in den meisten Weltreligionen vor. Die traditionelle Fastenzeit im Christentum vor Ostern erstreckt sich von Aschermittwoch bis Karsamstag, also in diesem Jahr bis zum 26. März.
Wie verbreitet ist das Fasten überhaupt?
Nach einer Umfrage der Krankenkasse DAK Gesundheit hat gut jeder Zweite bereits mindestens einmal für mehrere Wochen gefastet. Vor der diesjährigen Fastenzeit gaben rund zwei Drittel an, sie könnten am ehesten auf Alkohol (67 Prozent) und Süßes (66 Prozent) verzichten. Danach folgen Fleisch (38 Prozent), Fernsehen (33 Prozent) und Rauchen (32 Prozent). Nur jede Fünfte will zeitweise auf Handy oder Internet verzichten und lediglich 15 Prozent wollen für einige Zeit das Auto stehen lassen.
Was bringt das klassische Fasten?
Beim Fasten wird für eine bestimmte Zeit völlig oder teilweise auf Essen verzichtet. Die Anhänger versprechen sich davon Wohlbefinden, eine "Reinigung von Körper und Geist", aber auch Gewichtsreduzierung und Entspannung. Wenn der Körper keine oder weniger Nahrungsenergie erhält, stellt er sich auf den so genannten Hungerstoffwechsel um: Der Stoffwechsel brennt auf Sparflamme. Der Organismus greift dann seine Energiereserven an, vor allem die körpereigenen Kohlehydratreserven in Leber und Muskeln, Körpereiweiß und -fett. Eine Fastenkur dauert in der Regel sieben Tage bis zehn Tage.
Was sollte man beim Fasten beachtet werden?
Grundsätzlich gilt dabei immer, viel zu trinken. Auch sollte man sich bewegen, um dem Muskelabbau vorzubeugen. Gerade wer sehr rigoros fasten will, sollte zuerst mit einem Arzt sprechen. Das gilt vor allem bei Vorerkrankungen wie Rheuma. Das sogenannte Heilfasten unterstützt die medikamentöse Therapie bei entzündlichen Prozessen. Fasten kann aber wiederum auch einen Gichtanfall auslösen.
Wer sollte generell aufs Fasten verzichten?
Kindern, Schwangeren oder Menschen mit chronischen Erkrankungen wird davon abgeraten.
Hilft Fasten beim Abnehmen?
Zunächst einmal ja. Wer aber dauerhaft Gewicht verlieren will, kommt mit Fasten auch nicht weiter. Langfristig hat dabei nur Erfolg, wer seine Ernährung grundsätzlich umstellt und sich ausreichend bewegt.
Fasten: Welche Möglichkeiten gibt es außer dem Nahrungsverzicht?
Die Bandbreite auch unter den Gläubigen ist groß. In der evangelischen Kirche gibt es etwa die Aktion "Sieben Wochen ohne", die in jedem Jahr unter einem anderen Motto steht. In diesem Jahr heißt es: "Großes Herz! Sieben Wochen ohne Enge". Teile der katholischen und evangelischen Kirchen rufen zudem mit der Aktion "Autofasten" dazu auf, möglichst oft das Auto stehen zu lassen. Medienexperten empfehlen auch eine "digitale Auszeit", also den bewussten Verzicht auf Fernsehen, Computer und Smartphone, was vor allem jungen Menschen schwer fallen dürfte.
Wie lassen sich Kinder und Jugendliche zum Medienfasten animieren?
Die Familie sollte gemeinsam festlegen, welche Geräte an welchen Tagen und zu welchen Zeiten Pause haben, empfiehlt der Medienratgeber "Schau hin". Um vor allem ältere Kinder zu motivieren, bietet das Jugendportal handysektor.de in diesem Jahr im Rahmen seiner Aktion Handyfasten eine "Real-Life-Challenge" in Form eines klassischen und analogen Kartenspiels. Dabei soll zum Beispiel auf Emojis in Nachrichten verzichtet oder das Handy mal für 24 Stunden ausgeschaltet werden. AFP
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