Leichte Irritationen
Firma soll öffentlichen Grund kaufen, der überplant worden war. Gemeinde Kötz will ihr aber keine Steine in den Weg legen
Kötz-Großkötz Dass im neuen Gewerbegebiet von Großkötz ein heimisches Unternehmen schon ein Viertel der Gesamtfläche gekauft hat und möglichst rasch bebauen will, hatte Bürgermeister Ernst Walter schon im Dezember mitgeteilt, als direkt nach dem Satzungsbeschluss für das Gewerbegebiet ein entsprechender Bauantrag im Gemeinderat beraten wurde. Nun hatte der Bauausschuss das Projekt noch einmal auf dem Tisch, weil es, so Walter, „bei der Planung leichte Irritationen gegeben hat“ und ein öffentlicher Streifen Schotterrasen überplant worden sei.
Bei der Diskussion im Bauausschuss war schnell klar: Die Gemeinde will dem Antragsteller, der Firma Cube Gebäude & Grund GmbH aus Großkötz, möglichst keine Steine in den Weg legen. Und so sollte auch der Schotter auf dem drei Meter breiten Rasenstreifen entlang der künftigen Erschließungsstraße kein Problem sein. Dieser Schotterrasen solle, so der Bürgermeister, als naturschutzfachlicher Streifen der Entwässerung dienen. Allerdings ragen laut Walter die von der Firma geplanten Parkplätze einen Meter in diesen öffentlichen Grund hinein, was die Frage aufwarf, ob die Gemeinde die restliche Fläche noch als Parkflächen nützen kann oder sie gleich asphaltieren soll.
Einfach ein Stück nach Süden geht nicht
Die von Gemeinderat Norbert Ritter vorgeschlagene Lösung, die Erschließungsstraße einfach ein Stück nach Süden zu rutschen und dem Unternehmen so den benötigten Raum zu schaffen, musste schnell verworfen werden, weil sonst eine Änderung des Bebauungsplanes notwendig geworden wäre. Dann wären eine neue Planzeichnung, ein neuer Beschluss und eine erneute vierwöchige Auslegung nötig, so Walter, der außerdem die Kosten dafür auf „mindestens 5000 Euro“ veranschlagte.
Ungerecht gegenüber anderen Bauwerbern
Nach einigem Überlegen einigte man sich im Bauausschuss schließlich darauf, dass der Antragsteller entlang seines Grundstücks den drei Meter breiten Streifen kaufen soll. „Dann haben wir klare Verhältnisse“, sagte Gerhard Stapf und bekam Unterstützung von Ritter. Dieser hätte es „gegenüber anderen Bauwerbern ungerecht“ gefunden, wenn die Cube Gebäude & Grund die öffentliche Fläche einfach so hätte für ihre Parkplätze nutzen dürfen. Schließlich, so Ritter, bezahlen alle Unternehmen, die sich im neuen Gewerbegebiet einkaufen, anteilig die Erschließung. (ilor)
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