Vom Baggersee ins Aquarium
Jungfischer fangen kleinen Waller im Kellmünzer Baggersee
Von Eva Büchele
Kellmünz Richtig putzig wirkt der glitschige Geselle, der sich auf der Hand von Gewässerwart Klaus Heß windet – natürlich nur fürs Foto. Dann wird er sofort wieder in ein Gefäß mit Wasser entlassen. Es ist kaum vorstellbar, dass dieser kleine Kerl von einem über zwei Meter großen Räuber abstammen könnte. Im Sommer 2010 hatte einer seiner Vorfahren als „Monster von Kellmünz“ Schlagzeilen gemacht. Ein Hobbyangler hatte das 2,10 Meter große Tier aus dem Baggersee gezogen.
Normalerweise lebt der Waller in fließenden Gewässern. Fortpflanzen kann er sich nur bei einer Wassertemperatur von etwa 24 Grad. „Der See ist für ihn wie eine warme Badewanne“, erklärt Heß. Dort pflanzt er sich gut fort. Natürliche Feinde hat er hier nicht.
Und so werden die Waller immer älter und größer und vermehren sich ungestört. Heß ist sich sicher, dass noch drei sehr große Waller im See sein müssen: „Wir haben das vor einigen Jahren mit einem Echolot festgestellt“, sagt er.
Den kleinen Kerl, den er in die Redaktion mitgebracht hat, haben die Jungfischer Daniel und Marc Zucktriegel entdeckt, als sie das Ufer von Müll befreiten. Sie fingen ihn und gaben ihn an Heß weiter.
Der Mini-Waller wird im Kellmünzer Baggersee keine Fische fressen. Denn die Fischereichfachberatung Schwaben gibt vor, dass Waller aus künstlichen Gewässern entnommen werden müssen. Und so wird der kleine Wels laut Heß nun in einem Aquarium aufwachsen.
Mehr lesen Sie in der Dienstagsausgabe der Illertisser Zeitung.
Die Diskussion ist geschlossen.