Im Unterallgäu gibt es wieder mehr Streuobstwiesen
Das Beispiel der Unterallgäuer Familie Brader zeigt, wie wertvoll eine Fläche mit Obstbäumen sein kann. Vom Staat gibt es sogar einen Zuschuss.
Sauber aufgereiht stehen Flaschen und Gläser in dem niedrigen Kellerraum der Familie Brader. Eingelegte Mirabellen, Zwetschgen, Apfelsaft, Apfelkompott und Marmelade auf vielen Regalen. Das ist die Ernte einer Streuobstwiese nach einem heißen Sommer – und das Ergebnis vieler Stunden Arbeit. 2011 hatte Helmut Brader auf der Wiese neben seinem Hof bei Benningen die ersten 75 Bäume gepflanzt, ein Jahr später kamen schon 25 weitere dazu.
Im gesamten Landkreis wurden in den vergangenen Jahren Streuobstwiesen mit rund 700 Bäumen neu angelegt, wie Jens Franke vom Landschaftspflegeverband (LPV) Unterallgäu sagt. „Hinzu kommen die Streuobstwiesen, die im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen angelegt wurden und natürlich der gewachsene Altbestand.“ Allein 2018 wurden im Unterallgäu gut 200 neue Bäume gepflanzt. Die Kosten dafür wurden fast vollständig über ein staatliches Förderprogramm und einen Zuschuss des LPV gedeckt. Das Ziel: Ortsränder sollen sowohl ökologisch als auch landschaftlich und kulturhistorisch aufgewertet werden, wie Franke sagt: „Früher gehörte eine Streuobstwiese bei uns zum Ortsrand dazu. Da wollen wir wieder hin.“ Je älter eine Streuobstwiese wird, desto größer wird über die Jahrzehnte auch ihre ökologische Wertigkeit.
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