Sie führte das Käslädele und stammt aus Brasilien
Babenhausen (fs) - Pfennigguatsla, Milchpumpstation und offener Käse - mit dem Namen Hilde Gumbiller ist eine Legende verknüpft, kennen sie doch zahlreiche ältere Babenhauser noch als die Inhaberin eines kleinen Milchladens an der "Schlossmauer" in der Fürst-Fugger-Straße. Dort gab es damals nicht nur die Molkereiprodukte der heimischen Firmen Ehrmann und Winkelmann offen, sondern man konnte auch so manche Neuigkeiten erfahren.
Gerne erinnert sich Hilde Gumbiller noch an ihre Zapfsäule. Daraus floss, wenn man einmal pumpte, ein halber Liter Milch, bei zweimaligem Betätigen des Handgriffs ein ganzer Liter.
Und so manche Anekdote und Geschichte rankt sich um den Milchladen der noch immer rüstigen Rentnerin. Sie ist vielen Babenhausern noch ein Begriff. Dabei ist die Jubilarin gar keine Schwäbin, sondern erblickte an der Ostküste Brasiliens, genauer in Rio da Luz, in einer Art deutschen Kolonie das Licht der Welt. Doch nach ihrer Heirat mit einem Käsefachmann kam sie nach Deutschland, genauer gesagt nach Olgishofen. Ihrer Ehe entstammen drei Kinder. Die Familie vergrößerte sich später um vier Enkel und zwei Urenkelkinder.
Schon im Jahr 1951 zog es Hilde Gumbiller in den Fuggermarkt, in dem sie nach mehreren Umzügen seit rund zwei Jahren ihren Lebensabend im Kreisaltenpflegeheim St. Andreas verbringt. Dort feierte sie nun in erstaunlicher körperlicher und geistiger Rüstigkeit ihren 95. Geburtstag.
Zu Hilde Gumbillers leutseliger Art passt es, dass sie das Kartenspiel liebt, gleichgültig ob "66" oder "Schafkopf". Also eine Brasilianerin mit einer Liebe zum bayerischen Kartengut beziehungsweise Brauchtum.
Zu ihrem Jubelfest gratulierten Hilde Gummbiller nicht nur die Verwandtschaft, sondern auch Bürgermeister Otto Göppel, der ihr vor allem Gesundheit wünschte, aber auch die Grüße und ein Präsent des Landkreises überbrachte.
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