Seltene Oldtimer begeistern in Babenhausen
Zum Bewundern und Fachsimpeln fuhren rund 500 Besitzerinnen und Besitzer von Oldtimern und anderen Raritäten zum Oldtimertreffen nach Babenhausen.
Normalerweise ist es am Sonntagvormittag am Kreisverkehr an der Ulmer Straße ruhig. Nicht aber kurz vor dem Oldtimertreffen des Automobilclubs Babenhausen (ACB). Von allen Richtungen schlängelten sich historische Raritäten – angefangen bei einer breiten Palette an Oldtimer-Autos über Mopeds und Motorräder bis zu Rennfahrzeugen und Ami-Schlitten – zum Betriebshof der Firma Brandner und dem Parkplatz vor dem Netto-Markt. Bereits vor der Mittagszeit war dort kein freier Stellplatz mehr zu finden. Rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der näheren und weiteren Umgebung präsentierten ihre Juwelen.
Trotz schweißtreibender Temperaturen strömte unzählige Besucherinnen und Besucher zum Ausstellungsgelände, auf dem die teilweise restaurierten und sorgsam gepflegten Fahrzeuge im Sonnenlicht geradezu um die Wette glänzten. Viele der chromblitzenden Oldtimer, die oftmals deutlich älter als ihre derzeitigen Besitzer sind, luden zum Bewundern und Fachsimpeln ein. Bereitwillig wurden Auskünfte erteilt, die Hauben der Automobile geöffnet, Motoren begutachtet oder einfach auch passende Accessoires gezeigt.
Kutschenwagen, Trabbi, Fiat Balilla: Die Autos erzählen interessante Geschichten
Mit seinem aus dem Jahr 1906 stammenden Kutschenwagen der Marke „Holsman Chicago“ brachte Hans Bienert aus Lautrach das älteste Gefährt zum Oldtimertreffen. Auf den mit Hartgummi überzogenen Holzrädern sowie einer Motorstärke von zehn PS ist das historische Fahrzeug zwar nicht schnell, aber ein viel beachteter Blickfang. Einen weiteren Hingucker bildete ein 26 PS-starker, roter Trabant, Baujahr 1989, mit Dachständer und Klappfix-Anhänger. „Ich habe ihn mit allem ausgestattet, was damals in der DDR so üblich war – angefangen bei den getigerten Sitzbezügen, über den Wackeldackel und die umhäkelte Klopapierrolle“, sagte die aus Holzgünz angereiste Besitzerin.
Seltene Motorräder komplettierten das Oldtimertreffen
Der Besitzer eines schwarzen Citroën, Baujahr 1939, sagte, bei Rückenwind fahre sein Oldtimer bis zu 110 Kilometer pro Stunde schnell und verbrauche sechs bis sieben Liter. Auch ein Fiat Balilla 508 anno 1934 stieß auf viel Bewunderung. Ebenso ein knallroter Mustang Baujahr 1967. „Ich habe ihn vor einigen Jahren bei einem USA-Urlaub ganz spontan für 18.000 Dollar ergattert und im Originalzustand gelassen“, sagte der aus Memmingerberg angereiste Besitzer. „Nur gucken, nicht anfassen“, stand auf der Windschutzscheibe eines mit Lederkoffer im Gepäckträger bestückten Fiat 500 L, Baujahr 1969. „Ich gebe Vollgas – in 59,4 Sekunden von null auf hundert“ stand bei einem grasgrünen Citroën, auch bekannt als „Ente“.
Reihe an Reihe präsentierten sich die unterschiedlichsten Motorräder der Marken Honda, Horex, BMW, Laverda und viele weitere. Stolz zeigte ein Aussteller seine aus dem Jahr 1968 stammende Vespa APE mit Ladefläche. „Der Motor befindet sich direkt unter dem Sitz und heizt deshalb nicht nur im Winter“, sagte er. Weitere Blickfänge bildeten ein Motorrad BMW Baujahr 1952 mit Beiwagen sowie ein BMW Militärfahrzeug mit angeschnalltem Lederkoffer und Gasmaske sowie unzählige weitere Raritäten.
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