Ein Hauch vom Zauber des Südens vor der eigenen Haustür
Warum sich ein Paar aus Siegertshofen einen besonderen mediterranen Garten angelegt hat. Besucher können bei einem Rundgang Erstaunliches entdecken.
Besucher von Christine Roggors und Joachim Pangratz befinden sich gleich nach der Gartentür schlagartig auf einem anderen Breitengrad. Hier wachsen Zitronenbäume, Jasmin, Kiwisträucher, Oleander – überall Pflanzen, die eher in wärmeren Regionen heimisch sind. Ihr mediterraner Garten wirkt in der kleinen Ortschaft wie eine Oase. Zwischen alten Bauernhöfen eingerahmt, stechen die am Hang liegenden Natursteinterrassen sofort ins Auge.
Der Großteil der Deutschen quält sich stundenlang auf verstopften Autobahnen, um in den Genuss eines südlichen Flairs zu kommen. Das Paar hat sich dagegen den Süden einfach nach Hause geholt. Seit zehn Jahren arbeiten die beiden nun schon an diesem gemeinsamen Projekt, auf das sie stolz sind.
Inspiration für ihr Vorhaben habe vor allem ihr langjähriger Aufenthalt in Südfrankreich geliefert, wo sie nun ein Ferienhaus unterhalten und auch heute noch häufig Urlaub machen. Dort hätten sie sich auch in die dortige Flora sowie die typischen Natursteinmauern verliebt. In dem ländlichen Grundstück mit Hanglage sah Joachim Pangratz, der hauptberuflich auch im Innenausbau tätig ist, dann den idealen Ort, um den Traum zu verwirklichen. Es steckt einiges an Arbeit in dem paradiesischen Areal. Alles haben sie selbst gebaut. Nicht nur mussten Bäume und Sträucher entwurzelt, sondern auch ein Teil des Hangs per Hand abgetragen werden.
Der Hang ist mit Naturstein terrassiert
„Einen Bagger hätten wir aufgrund der schiefen Lage nicht einsetzen können“, sagt Joachim Pangratz. Um Stabilität zu garantieren, habe man Pflanzenringe vergraben. Fast der komplette Hang ist mit Naturstein terrassiert. Dazwischen finden sich kleine Brunnen und Treppchen, Tomatensträucher und kleine Figuren. Das alte Bauernhaus, das zuvor auf dem Grundstück stand, wurde teils abgerissen, teils in den Neubau integriert. Die Besonderheiten des Gartens liegen im Detail. So zum Beispiel die Art, wie das Motiv der Seerose auf unterschiedlichste Weise verarbeitet wurde. Neben der Darstellung im Mosaik und auf einem impressionistischen Gemälde im angrenzenden Wintergarten befinden sich natürlich echte Seerosen im Brunnenbecken. „Wir haben ewig gebraucht, das passende Seerosenmosaik zu finden“, kommentiert Christine Roggors. Auch den kleinen Holzofen, der in der Steinwand integriert ist, übersieht man leicht. Für die Wasserversorgung sorgt ein unterirdischer 6000-Liter-Tank, der mit Regenwasser gefüllt wird. In dem Garten hätten sie die Möglichkeit, sich ganz nach ihrem Geschmack austoben zu können. „Mit der Zeit kommen einem immer wieder neue Ideen“, meinen die Hobbygärtner, worin der Reiz ihres Unterfangens liegt. Die Pflanzen wiederum kaufen sie dann auf ihren Reisen in Südfrankreich. Das sei zum einen billiger, zum anderen würde man hier viele Gewächse nicht so einfach erwerben können. In der Provence gehen sie auch auf Flohmärkte, um passendes Mobiliar zu erwerben. Wer sich nun fragt, wie die Pflanzen überwintern, für den haben Christine Roggors und Joachim Pangratz einen kleinen Trick parat. Im Winter soll nämlich ein großes Vordach einen Teil des Gartens in ein Gewächshaus verwandeln.
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