
Ein rotes Akkordeon fürs Krumbacher Heimatmuseum

Plus Marianne Baldauf und Anity Lepschy übergeben das rote Akkordeon des Vaters Leo Lepschy an das Heimatmuseum in Krumbach.
Das Mittelschwäbische Heimatmuseum ist um eine historische Rarität reicher geworden. Kurz vor Weihnachten übergaben die Schwestern Marianne Baldauf und Anita Lepschy an Museumsleiterin Anita Roth das Akkordeon ihres verstorbenen Vaters Leo Lepschy.
Leo Lepschy lebte mit seiner Familie bis zum 17. Lebensjahr im kleinen Dorf Dobcice im Landkreis Budweis im Böhmerwald. Gemeinsam mit seinem Bruder Eduard, seinem Vater Josef und dessen Brüdern Jakob und Franz bildete Leo Lepschy damals die „Böhmerwaldkapelle Lepschy“, die für die Gäste im heimischen Gasthof aufspielte.
1945 musste die Familie die Heimat verlassen
Zum Ende des Zweiten Weltkriegs musste die Familie im Jahr 1945 ihre Heimat verlassen. Jeder durfte nur das mitnehmen, was er am eigenen Leib tragen konnte. Leo Lepschy entschied sich für sein rotes Akkordeon. Mit diesem geliebten Instrument auf dem Rücken flüchtete er als Heimatvertriebener mit seinem Vater Josef zu Fuß aus dem Böhmerwald über das Mühlviertel nach Günzburg. Nachdem Vater und Sohn endlich die Mutter und den Bruder wieder gefunden hatten, ließen sie sich in Unterrohr in der Gemeinde Kammeltal nieder.
In ihrer neuen Heimat gründete die Familie die Musikkapelle „Die lustigen Böhmerwälder“ und spielte noch viele Jahre auf Akkordeon, Harmonika und Saxofon zusammen. Später heiratete Leo Lepschy seine Frau Anna und musizierte mit seinen Töchtern Marianne und Anita, bis er im Jahr 2002 verstarb. Marianne Baldauf ist heute Inhaberin der Akkordeonschule Kammeltal. Gemeinsam mit ihrer Schwester Anita Lepschy ist sie als „Duo Saitenklang“ bekannt, das mit heimeligen Klängen auf Akkordeon, Harfe und Gitarre verschiedene Veranstaltungen bereichert.
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