Stranger Things: Die Teenager müssen wieder gegen das Böse ran
Es gibt ein Wiedersehen mit der Netflix-Kultserie "Stranger Things" – actionreich und düster. Außerdem gibt es Neues aus dem Star-Wars-Universum. Sechs Tipps für den Mai.
Mord in der Schickeria, eine Krimiposse aus der Schweiz und ein Wiedersehen mit Darth Vader: Streamingserien bieten in Zeiten der Krisen eine willkommene Ablenkung vom Alltag. Wir stellen die interessantesten Neuerscheinungen vor, die im Mai bei Netflix und Co. starten.
- Herzogpark (ab 3. Mai, RTL+) – Eine süffige Satire aus der Münchner Bussi-Society: „Herzogpark“ spielt in der Glitzerwelt der Reichen und Schönen, beginnt aber zunächst vor den Toren einer Haftanstalt. Maria Schreiber (Heike Makatsch) kommt aus dem Knast frei und hat, warum auch immer, eine Mordswut auf den Baulöwen Nikolaus van der Bruck (Heiner Lauterbach). Zwei Jahre später wollen drei Schickeria-Damen (Felicitas Woll, Antje Traue, Lisa Maria Potthoff) dem Beton-Mogul Gift in den Champagnerkelch schütten – ihre Motive werden im Lauf der sechs überdrehten Episoden in Rückblenden klar. Mit Genreklassikern wie „Kir Royal“ kann die Serie zwar nicht mithalten, sie liefert aber doch ein pikantes Sittenbild einer dekadenten Gesellschaft. Society-Reporterin Patricia Riekel steuerte als Beraterin ihr Insiderwissen bei.
- Tschugger (ab 12. Mai, Sky) – Er wäre so gerne ein cooler Cop, ein Typ wie aus dem Hollywoodkino. Leider ist der notorisch unrasierte Bax (David Constantin) aber nur ein unterbeschäftigter Polizist im Kanton Wallis, dessen lächerliche Stirb-langsam-Masche seine betulichen Kollegen gehörig nervt. Doch dann passiert tatsächlich ein Verbrechen, und mischt die träge Truppe auf. „Tschugger“ (Slang für „Bulle“) ist eine mitreißende Krimipersiflage, ein „Kottan ermittelt“ aus der Schweiz, und weil die Serie im Originaldialekt mit hochdeutschen Untertiteln läuft, geht der urige Wortwitz zum Glück nicht flöten. Ein schräger Spaß mit absurder Situationskomik und drolligen Typen.
- Die Schlange von Essex (ab 13. Mai, Apple TV+) – London unter Queen Viktoria: Die junge Cora Seaborne (Claire Danes) verliert ihren Ehemann, weil der Frömmler eine lebensrettende Operation verweigert und stirbt – Cora trauert nur mäßig und genießt ihre Freiheit. Als die lustige Witwe hört, dass in Essex eine Seeschlange gesichtet wurde, packt sie neugierig ihre Koffer und lernt im Küstendorf Aldwinter den smarten Pfarrer William (gespielt von „Avengers“-Star Tom Hiddleston) kennen. Dann wird in der Marschlandschaft eine verstümmelte Tote gefunden: Die rückständigen Dörfler vermuten, sie sei ein Opfer der Schlange, und geben Cora die Schuld. Finsterer Aberglaube hier, Aufklärung und medizinischer Fortschritt da: Die opulente Historienserie lotet eine interessante Epoche aus und erzählt außerdem die unverwüstliche Geschichte von einer Frau zwischen zwei Männern.
- Die Frau des Zeitreisenden (ab 16. Mai, Sky) – Augen auf bei der Partnerwahl, möchte man da sagen: Clare, Anwaltstochter aus Chicago, ist unsterblich in einen Zeitreisenden verliebt – seit sie sechs Jahre alt ist, taucht der mysteriöse Henry (Theo James) immer wieder unvermittelt in ihrem Leben auf und verschwindet wieder wie ein Geist. Unfreiwillig springt Henry in die Zukunft oder die Vergangenheit, landet zum Beispiel bei einer Party in den 70ern, aber auch in gefährlichen Situationen. Kann die Liebe zu Clare ihn erlösen? Ein Schelm, wer bei der epochenübergreifenden Story nicht an den „Fliegenden Holländer“ denkt. Der hochemotionale Mix aus Romanze und Fantasy basiert auf einem Bestseller, die weibliche Hauptrolle spielt Rose Leslie, „Game of Thrones“-Fans bestens bekannt als wehrhafte Wikingerin Ygritte.
- Stranger Things (ab 27. Mai, Netflix) – Auf der Hitliste der Netflix-Kultserien steht „Stranger Things“ ganz weit oben. Die Story der cool bebilderten Retro-Serie dreht sich um eine Gruppe von Teenagern, die mit dem ultimativ Bösen konfrontiert werden – in einer unheimlichen Parallelwelt lebt das gruselige Schattenmonster, das erbarmungslos tötet. Nach drei Jahre Pause startet jetzt die vierte Staffel, und welche Überraschung: Wieder müssen die Kids gegen das Grauen antreten. Alles wird noch düsterer und actionreicher als zuletzt, eine tot geglaubte Hauptfigur kehrt zurück, und die Handlung wechselt zum Teil den Schauplatz. Für Neueinsteiger ist die Fortsetzung der Monster-Horror-Teenieshow denkbar ungeeignet, für eingefleischte Fans aber ein Muss.
- Obi-Wan Kenobi (ab 27. Mai, Disney+) – Das Star-Wars-Universum wächst weiter: Eine neue Miniserie dreht sich um Jedi-Meister Obi-Wan Kenobi (Ewan McGregor), der auf einem Wüstenplaneten den jungen Luke Skywalker (Grant Feely) behütet. Die Handlung spielt also einige Jahre vor der ursprünglichen „Krieg der Sterne“-Trilogie von George Lucas, die 1977 Kinogeschichte schrieb - nach „The Mandalorian“ ist die Serie ein weiteres Spin-Off der Kultsaga. Es wird ein Wiedersehen mit dem finsteren Vater von Klein-Luke geben, Anakin Skywalker (Hayden Christensen), der als Darth Vader bekanntlich auf die dunkle Seite der Macht gewechselt ist. Im Vorfeld gab es viel Geheimniskrämerei um das teure Spektakel, mit Sicherheit wird es aber epische Lichtschwert-Kämpfe zwischen Obi-Wan und Darth Vader geben.
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