Berliner Staatsoper zieht ins Schiller Theater
Berlin (dpa) - Der Umbau des Berliner Schiller Theaters zum Ausweichquartier für die Staatsoper Unter den Linden soll bis zum ersten Quartal 2010 fertig sein.
Wie Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) am Montag zum Beginn des Umbaus sagte, stehen für das Projekt 20 Millionen Euro zur Verfügung. Fast zwei Drittel der Summe sollen in die Technik und dabei vor allem in die Bühnentechnik fließen. Die erste Vorstellung der Staatsoper für die Dauer ihrer dreijährigen Renovierung ist für den 3. Oktober 2010 geplant, sagte der kommissarische Intendant, Ronald Adler.
Das 1993 als Staatliche Schauspielbühne Berlins geschlossene und seitdem als Gastspielbühne genutzte Schiller Theater soll vom bisherigen Sprechtheater komplett in eine Opernbühne umgestaltet werden. Danach sei eine weitere Nutzung als Theater oder Opernhaus vorgesehen. Die marode Staatsoper soll von 2010 bis 2013 für rund 240 Millionen Euro komplett saniert werden. Das Auswahlverfahren für Architekt und Planer laufe noch, sagte Junge-Reyer.
Im Schiller Theater, das 1951 nach den Kriegszerstörungen mit Schillers "Wilhelm Tell" wiedereröffnet und lange Jahre von Boleslaw Barlog geleitete wurde, werden neue Bühnenzugänge für die Dekoration eingerichtet und der Bühnenturm entkernt, wie Generalplaner Andreas Zerr sagte. In dem bisher vom Grips Theater genutzten Nachbarbau wird die Intendanz untergebracht. Pro Jahr sollen im Schiller 120 Opern - und 20 Ballettvorführungen gegeben werden, etwa so viele wie bisher in der Staatsoper. Für die Konzerte mit Kammermusik, die heute im Apollo-Saal der Staatsoper stattfinden, werde eine Saal in Berlin- Mitte gesucht, sagte Adler.
Mit der Erweiterung des Orchestergrabens sollen 976 Zuschauer Platz im Schiller Theater haben. Die Staatsoper hat heute eine Kapazität für 1390 Zuschauer.
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