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Interview
29.11.2021

Doors-Drummer John Densmore: „Ich spreche oft mit Jim Morrison“

Für viele Menschen ist die Musik der Doors zum Soundtrack ihres Lebens geworden. Im kalifornischen Encino wurden zwei Straßen nach Sänger Jim Morrison und Schlagzeuger John Densmore (im Bild eine Aufnahme aus dem Jahr 2018) benannt.
Foto: Ed Crisostomo, dpa

Als Schlagzeuger der Rockband The Doors schrieb John Densmore Rock-Geschichte. In seinem Buch „Music Lovers“ erzählt er, wie ihn die künstlerische Integrität seines Bandkollegen Jim Morrison besonders beeindruckte.

Mr. Densmore, die deutsche Ausgabe Ihres Buchs heißt „Music Lovers“, aber im Original heißt es „The Seekers“ – also „Die Suchenden“. Sind Sie mit diesem neuen Titel einverstanden?

John Densmore: Nicht wirklich, denn es geht ja im Buch nicht nur um Musik. Es handelt davon, dass wir alle etwas suchen, nicht nur Musiker, deshalb handelt es von den Begegnungen mit Menschen, die für mich prägend waren, ob das der Dalai Lama oder Jim Morrison waren. Oder meine Mutter, die L.A. Woman, in deren Leib ich zum ersten Mal Drumbeats gehört habe.

Das Buch schildert denn auch eine spirituelle Sinnsuche. Wie hing die mit der Gründung der Doors zusammen?

Densmore: Robby Krieger und ich spielten mit halluzinogenen Drogen wie LSD herum, aber die machten unser Nervensystem kaputt. So gingen wir in den Meditationskurs von Maharishi Mahesh Yogi, wo wir Ray Manzarek kennenlernten, der wiederum Jim kannte. Dieser indische Guru war also unsere Künstlervermittlung.

Und mit den Doors gelang Ihnen dann der Durchbruch zu dieser Wahrheit – bzw. der „breakthrough to the other side“?

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Densmore: Ich wusste auf jeden Fall, dass die Songs etwas Besonderes waren. Manchmal bei Konzerten hatte ich das Gefühl, dass wir da zu einer anderen Ebene der Wahrnehmung durchgedrungen waren. Aber es gab da keine Strategie oder eine Formel. Eigentlich willst du ja nur deine Miete zahlen. Und so machst du deine Hausaufgaben, übst fleißig, arbeitest an deinen Songs, und manchmal entstand dabei etwas, was größer als wir alle waren. Bei den Konzerten kam es meistens nach „Light My Fire“ zu Massenhysterien, aber wenn wir dann „The End“ als Zugabe spielten, dann wurden die Leute ganz, ganz ruhig, als würden sie diese Musik in sich nachwirken lassen wollen. Es gab aber auch Fälle, wo Jim einfach besoffen war, und dann wurde es hart.

John Densmore: Jim Morrison und Janis Joplin verglühten wie eine Sternschnuppe

Haben Sie eine Erklärung, warum hoch kreative Künstler wie er auf dem Pfad der Selbstzerstörung landeten?

Densmore: Kreativität und Zerstörung gehören nicht zwangsläufig zusammen. Ein Picasso wurde 91. Aber dann gibt es eben warnende Beispiele wie Jim oder Janis Joplin, der ich auch ein Kapitel gewidmet habe. Irgendwie hatten sie den Drang, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen und dann wie eine Sternschnuppe zu verglühen. Jim war allerdings schlicht alkoholkrank. Die Leute haben mich oft gefragt: Wenn er heute leben würde, wäre er dann clean und nüchtern? Und ich habe immer gesagt: Nein, er wäre sternhagelvoll. Aber ich habe diese Antwort inzwischen geändert. Denn er war ein smarter Kerl, und es gibt ja viele wunderbare Künstler, Eminem oder Eric Clapton, die vom Alkohol losgekommen sind. So gesehen: Es kann gut sein, dass Jim das auch geschafft hätte.

Gleichzeitig blieb er aber auch ein Vorbild für Sie. Weil Sie sein musikalisches Erbe schützen wollten, begannen Sie einen Jahre langen Rechtsstreit mit Ihren ehemaligen Kollegen Krieger und Manzarek, die als „The Doors of the 21st Century“ touren wollten. Auch wehrten Sie sich gegen die Verwendung Ihrer Songs in Werbespots.

Doors-Drummer John Densmore: Für viele Menschen ist unsere Musik der Soundtrack ihres Lebens

Densmore: Es war eine schwierige Zeit, die mir viele graue Haare beschert und vermutlich ein paar Jahre Lebenserwartung gekostet hat. Aber wer Erleuchtung sucht, der muss eben seinen Dämonen ins Auge schauen. Und so verrückt Jim war, er hatte künstlerische Integrität. Deshalb war er auch so vehement dagegen, als „Light My Fire“ in einem Buick-Werbespot verwendet werden sollte. Und ich habe dadurch begriffen, wie viel ihm unsere Songs bedeuten. Deshalb wollte ich seinen Wünschen gerecht werden. Für viele Menschen ist unsere Musik zum Soundtrack ihres Lebens geworden. Will ich mit diesem Soundtrack also Deodorant verkaufen?

Ray Manzarek (l-r, Hammond-Orgel), Jim Morrison (Sänger), John Densmore (Schlagzeug) und Robby Krieger (Gitarre) von der legendären US-Rockband The Doors, stehen für Fernsehaufnahmen vor dem Römer in Frankfurt am Main (undatierte Aufnahm). Manzarek starb in Rosenheim (Bayern) im Alter von 74 Jahren. Foto: Manfred Rehm/dpa (zu dpa-Meldung vom 21.05.2013) +++(c) dpa - Bildfunk+++]

Allerdings ist Ihre Musik inzwischen dank der Streaming-Services auch zum akustischen Hintergrundvorhang geworden. Sind Sie darüber glücklich?

Densmore: Es ist frustrierend, auch wenn ich vielleicht wie ein Dinosaurier klinge. Natürlich kannst du tausende von Songs auf dein Smartphone laden, aber du wirst einfach keinen guten Sound haben. Und ihre Wirkung ist nicht so stark. Aber das Ganze fing schon mit den CD an. Wenn dir da ein Song nicht gefiel, dann hast du gleich auf den nächsten weitergeschaltet. Infolge dessen setzt man den besten Song an die erste Stelle. Wir haben unsere Alben so geplant, dass sie dir eine richtige Erfahrung beschert haben. Du musstest dir nur Zeit nehmen, um dich darauf einzulassen.

Könnten die Doors mit ihren skandalträchtigen Auftritten in politisch korrekten Zeiten wie diesen noch erfolgreich sein?

Densmore: Na ja, wenn ich an Textzeilen wie „Father I want to kill you, mother I want to fuck you“ denke, bin ich mir da nicht mehr so sicher.

Wenn Sie sich einen beliebigen Song aussuchen müssten, der für die heutige Zeit passen würde, welcher wäre das?

Densmore: Ich würde sagen „Imagine“ von John Lennon. Wenn wir ein Fazit für diese Pandemie ziehen sollen, dann das, dass wir mehr Liebe brauchen. Das sollte die neue Normalität sein. Klar sind die Zeilen von „Imagine“ sehr idealistisch, und manche mögen den Song auch für naiv halten. Aber ich halte seine Botschaft für wichtig. Und deshalb hat dieses Lied so viele Menschen berührt. Wir werden nie absolute Harmonie erreichen, aber wir sollten uns darauf zu bewegen.

Doch Jim Morrison bleibt ihre Inspiration. Im Buch sagen Sie, dass Sie „andauernd“ mit ihm sprechen. Wie kann man sich das vorstellen?

Densmore: Als man George Harrison nach seinem Verhältnis zu John Lennon befragte – der damals nicht mehr am Leben war – da meinte er, er fühle sich mit ihm jenseits der großen Trennlinie sehr verbunden. Und er fügte etwas in der Art hinzu: Wenn du mit jemand, dem du sehr verbunden warst, nach dem Tod keine enge Beziehung haben kannst, wie kannst du dich dann Jesus oder Allah oder sonst einem Gott verbunden fühlen? In diesem Sinne denke ich oft an Jim, ich spreche mit ihm. Wobei ich zugeben muss: Ich klinge jetzt wie meine katholische Mutter, die daran glaubte, dass sie nach dem Tod wieder mit ihrer Familie vereint wird.

Und was ist dafür verantwortlich, dass sich Bands wie die Doors zusammenfinden, die potenziell unsterbliche Musik schreiben? Eine höhere Schicksalsmacht?

Densmore: Ich möchte nicht behaupten, dass es das Schicksal war. Denn das klingt arrogant. Aber es kann auch kein Zufall sein. Ich meine, wir treffen da auf Jim, der keine Note auf irgendeinem Instrument spielen kann und keine Ahnung vom Songschreiben hat. Aber er hat diese Texte und er hat die Melodien dafür, und dann bringen wir drei ihm bei, Songs zu schreiben. Und auf einmal stellt sich die Muse ein. In meinem Buch zitiere ich mein wissenschaftliches Idol, den Astrophysiker Neil deGrasse Tyson. Der meinte, dass die Erde auch der Gravitation der anderen Planeten in unserem Sonnensystem ausgesetzt ist. Das heißt, alle ziehen aneinander und stoßen einander und machen Sphärenmusik. Diese außergewöhnliche Konstellation findest du auch in einer Band. Und dass ich das mit den Doors erleben durfte, dafür bin ich einfach nur dankbar.

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