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Interview
04.04.2020

Warum die Band Mia sagt: "Wir haben keine Angst vor der Zukunft"

Mieze Katz ist die Frontfrau von Mia. Hier spricht sie über Streit, Sorgen, aber auch über Optimismus und ein spannendes Gespräch mit Blondie-Frontfrau Debbie Harry.
Foto: anna.k.o

Die Elektropop-Band Mia hat ein neues Album. Hier sprechen Frontfrau Mieze und Drummer Gunnar über Streit, den Umgang mit Sorgen und ein Gespräch mit Debbie Harry von Blondie.

Limbo“ hört sich insgesamt ruppiger an und nicht mehr so sehr auf Pop poliert. Sollte das so sein?

Mieze Katz: Ja, das war tatsächlich unsere große Absicht. Wir haben lange nach einem Produzenten gesucht und mit Mic Schröder jemanden gefunden, der keine Angst davor hatte, die Kanten und Ecken dieser Band stehenzulassen. Wir hatten Lust, ganz klassisch so zu klingen, wie vier Leute, die zusammen in einem Raum Musik machen.

Euer 20-jähriges Jubiläum habt ihr vor zwei, drei Jahren ausgiebig mit Konzerten und Remix-Versionen eurer größten Hits gefeiert. War das ein Rückblick oder Teil der Zukunft?

Gunnar Spies: Tatsächlich beides. Die Tour war für uns ein Anlass, uns hinzustellen und laut zu verkünden: „Es gibt uns immer noch, und wir kommen super miteinander klar.“ Was nach zwanzig Jahren alles andere als eine Selbstverständlichkeit ist. Die ersten zehn Jahre rasten wir quasi im Autopiloten, doch danach hatten wir eine Phase, wo wir innehalten und auch einiges in unserem Umfeld ändern, Dinge beenden und andere neu anfangen mussten. Wir waren immer sehr in unserem eigenen Mia-Universum unterwegs. Bei den Remixen zum Beispiel haben wir unsere Blase bewusst verlassen. Der Austausch mit coolen Leuten wie Balbina oder Nisse hat uns sehr viel gebracht und auch einfach zwischenmenschlich gutgetan.

Mieze, im Lied „Crash“ singst du gleich in der ersten Zeile, dass du dir im Kopf eine Liste mit Dingen machst, die dich an deinem Gegenüber stören. Ist die Liste voll, muss alles auf den Tisch, sonst überwältigt dich die Wut. Ihr vier kennt euch zum Teil seit Schulzeiten. Wie oft knallt es bei euch mal so richtig?

Mieze Katz: Ich glaube, wenn zwei oder mehr Menschen auf ihrer Umlaufbahn unterwegs sind, dann ballern sie irgendwann gegeneinander. Dieses Gefühl, dass steter Tropfen den Stein höhlt, kenne ich sehr gut. Irgendwann macht es Peng. Aber das ist auch nötig.

Könnt ihr gut zusammen streiten?

Gunnar Spies: Vielleicht ist „Streit“ gar nicht unbedingt das richtige Wort. Ich denke, dass es „Auseinandersetzung“ besser trifft. In den 22 Jahren mit dieser Band habe ich wirklich gelernt, Themen von allen Seiten zu betrachten und gründlich auszudiskutieren. Dabei muss man am Ende nicht immer dasselbe denken. Es geht eher darum, damit klarzukommen, dass Menschen unterschiedlich ticken.

Mieze Katz: Ich liebe unsere Debatten. Mia ist eine Spielwiese. Wir toben uns in unserer Musik absolut aus. Und gleichzeitig sind wir vier erwachsene Menschen, die reflektieren, zweifeln, fühlen. Wir fragen uns oft nicht nur, was wir uns von dieser Band erwarten. Sondern insgesamt vom Leben. Und durch unser stundenlanges Dasitzen und Reden wird negative Konfrontation einfach fast immer zu positiver Konfrontation. Wir lieben diese Unordnung, das Ungeregelte.

Künstlerinnen und Künstler tun sich häufig schwer damit, sich selbst als erwachsen zu bezeichnen.

Mieze Katz: Aber das ist doch ein Geschenk. Ich bin total gerne erwachsen. Es macht uns Spaß, in die Tiefe zu gehen, die Komplexität des Lebens anzunehmen und zugleich immer augenzwinkernd und verspielt zu Werke zu gehen. Die Liebe zum Wort und auch zum Wortspiel begeistert uns so sehr wie am ersten Tag. Und mit dem Älterwerden müssen ohne Ausnahme alle zurechtkommen – egal, ob Musiker oder Arzt. Wir sind in dieser Frage jedenfalls sehr entspannt. Ich bin mir sicher, dass es Mia auch in fünfzehn Jahren noch geben wird. Wir haben keine Angst vor der Zukunft. Dafür haben wir schon zu viele Umbrüche gut überstanden.

Ihr habt also keine Angst gehabt, nach sechs Alben und zwei Jahrzehnten nichts Spannendes mehr zu sagen zu haben?

Mieze Katz: Nein. Die Geschichte von Mia ist noch nicht auserzählt. Wir haben in neuen Konstellationen und dadurch auch Konfrontationen gearbeitet, auch die Jungs haben mehr Texte und Melodien geschrieben. Wir haben Mia vielleicht nicht komplett neu erfunden, aber doch ganz mächtig durcheinandergewirbelt.

Mia haben ein neues Album rausgebracht: Limbo.
Foto: anna.k.o

Du sprichst in der deutschen Fassung ihres Hörbuchs „Face it“ die Stimme von Debbie Harry, der legendären New Yorker Blondie-Sängerin, die mittlerweile 74 ist. Habt ihr euch persönlich getroffen?

Mieze Katz: Ja. Ich habe Debbie bei ihrer Buchvorstellung in Hamburg kennengelernt. Wir haben uns darüber unterhalten, wie sehr die Klamotten, die du auf der Bühne oder in einem Video trägst, den Ausdruck eines Liedes verstärken können. Und tatsächlich sprachen wir auch über ihren Drogenkonsum. Debbie staunt selbst, dass sie noch lebt.

In „Sorgenfalter“ faltet ihr große Sorgen klein, in „Limbo“ gibt es Seifenblasen gegen die Depriphasen, in „KopfÜber“ nimmst du dein Herz in die Hand und springst. Wolltet ihr bewusst so viel Aufbruchstimmung und Zuversicht verbreiten wie möglich?

Gunnar Spies: Die Sache ist ambivalenter. Ohne Pessimismus wäre man sich des Optimismus gar nicht bewusst. Bei uns gibt es beides. „Limbo“ als Tanz zum Beispiel, das ist nicht nur eine lustige Party-Verrenkung, sondern fürchterlich anstrengende Akrobatik.

Mieze Katz: Natürlich möchte ich glauben, dass am Ende alles gut wird. Uns geht es jedoch nicht darum, alle Sorgen in Luftblasen zu verwandeln. Sondern darum, dass die Menschen ihre Sorgen mit uns teilen können. Wir versuchen sie dann zu Papierfliegern zu falten.

Euer vorheriges Album „Biste Mode“ war voller frischverliebter Lieder, jetzt heißt es in „Vorbei“: „Bye bye, Märchenprinz.“

Mieze Katz: Ja, so kann es im Leben laufen. Hintergrund des Songs ist eine Liebes-Enttäuschung. Wir sind keine Schauspieler. Unsere Lieder stammen immer aus dem Leben, sie sind wie Tagebucheinträge.

Gunnar Spies: Das Zwischenmenschliche ist zentral in allen unseren Songs. Wir erleben Dinge und verarbeiten sie. Und wir tabuisieren nichts, auch keine Entfremdungen oder Trennungen.

Mieze, du bist vor zwei Jahren Mutter geworden. Doch einen Song über dein Kind gibt es auf „Limbo“ nicht. Was ist der Grund?

Mieze Katz: Das passt nicht zu mir und auch nicht zu unserer Band. Diese Spielart überlassen wir gerne anderen. Außerdem gibt es schon seit elf Jahren Mia-Kinder. Aber natürlich treten persönlich andere Dinge in den Vordergrund, wenn man Mutter wird. Ich befasse mich heute weniger mit mir selbst und noch mal intensiver mit dem Thema Zukunft.

Wie weit blickst du dabei nach vorne?

Mieze Katz: Ich versuche, im Moment zu bleiben und an dem zu wachsen, was ist. Von daher: Maximal bis zum nächsten Wochenende (lacht).

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