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Interview
11.06.2022

Jeff Goldblum: "Ich wusste, dass ich ein wenig seltsam bin"

Jeff Goldblum spielt seit seiner Kindheit Klavier. Er sei so gut wie nie zuvor, sagt der Schauspieler: "Ein großartiges Gefühl".
Foto: Jens Kalaene, dpa

Der US-Schauspieler spielt noch einmal den Dr. Malcolm in "Jurassic World". Im Interview spricht der 69-Jährige über seinen Charakter und seine Karriere, seine späte Vaterschaft und sein Lebensmotto.

Mr. Goldblum, Ihre beiden Söhne müssten doch genau im richtigen Alter sein, um auf Dinosaurier abzufahren, oder?

Jeff Goldblum: Oh, ja. Sie stehen total auf Dinosaurier, auch wenn sie noch gar nicht wissen, dass ich in diesen Filmen mitspiele. Sie waren überhaupt noch nie im Kino. Aber sie werden demnächst ihre Kinopremiere erleben und „Jurassic World“ mit meiner Frau und mir zusammen sehen. Aber sie haben „Jurassic Park“ und „Jurassic Last World“ schon im Fernsehen gesehen und haben sich dabei so gegruselt! Jetzt sind sie fast sieben und fünf, verteilen ihr Spielzeug im ganzen Haus und die Dinosaurier-Legos sind gerade ganz weit oben auf der Beliebtheitsskala. Sie besitzen außerdem einen großen hellblauen Plüsch-Dino, einen T-Rex, mit dem die Jungs mich gern attackieren. Was bin ich mit dem schon von ihnen gehauen worden! Ja, meine Jungs sind total scharf auf Dinos.

Wunderbar, dass Ihr Dr. Malcolm samt alter Lederjacke wieder zurück ist. Welche Erinnerungsstücke werden Sie von „Jurassic World“ behalten? Es soll ja wirklich der letzte Film der Riesenechsen-Saga sein ...

Goldblum: Nun, viele Dinge in meinem Herzen, vor allem die Freundschaften mit den Menschen, mit denen ich gearbeitet habe, mit Steven Spielberg, Richard Attenborough, Laura Dern und Sam Neill zu arbeiten (lange Pause, es steigen ihm Tränen in die Augen und seine Stimme bricht) Sie haben mich geprägt und einen bleibenden Eindruck auf meinem Herzen hinterlassen… tut mir leid, dass ich sentimental werde. Aber das war für mich immer das Wichtigste. Ansonsten habe ich eine spezielle Uhr gekauft, die nun im Film zu sehen ist, die perfekt zu mir und Malcolm passte. Genau wie diese Sonnenbrille hier, die war so cool für Malcolm, dass ich sie jetzt auch privat trage. Ich habe also ideelle und materielle Souvenirs.

Sind Sie vor solchen Riesen-Drehs noch etwas nervös?

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Goldblum: Ich denke, ich bin eher aufmerksam, all meine Sinne sind geschärft, ich habe Hunger aufs Spielen und will vor der Kamera einfach gut sein. Man will ja niemanden enttäuschen, weder ich mich selbst noch die Fans, denn nach all dieser Zeit möchten sie etwas sehen, das sie zufriedenstellt. Ich war also eher „aufmerksam“ – das ist eine Schwester der Nervosität! Beim ersten „Jurassic Park“ lag es auch sicher daran, dass ich das erste Mal mit Steven Spielberg drehte. Heute habe ich eher das Gefühl, dass ich viel entspannter bin. Ich habe sicher mehr Selbstvertrauen, aber es gibt die gleiche Art von Spannung – „ob das alles funktioniert?“ Das Kreative ist immer etwas, was man noch nie gemacht hat. Es ist also jedes Mal eine neue Herausforderung.

Sie besitzen eine einzigartige, etwas exzentrische Ausstrahlung. Liebt man Sie vor allem wegen Ihrer Un-Konventionalität?

Goldblum: Ich mag nun mal das Außergewöhnliche, die Außenseiter und Nonkonformisten. Ich suche gern Rollen und Projekte aus, die einen neuen Weg einschlagen oder arbeite mit Regisseuren, die eine Vision haben.

Ist es einfacher, etwas „ver-rückt“ zu sein, um Außenseiter spielen zu können? Offenbar flirten Sie gern mit diesem Typus!

Goldblum: Ich spiele gerne Charaktere, die seltsam und interessant sind. Aber ich halte mich selbst für zugänglich und bescheiden, sogar demütig.

Mussten Sie je hören, weniger schrullig und mehr Mainstream zu werden?

Goldblum: Sandy Meisner, meine wunderbare Schauspiellehrerin, bläute uns ein: „Kopiere niemanden!“ Sie hatte so recht, man muss die eigene Stimme finden, statt andere zu imitieren. Das war immer mein Kompass für meinen abenteuerlichen Geist. Ich wusste natürlich, dass ich ein wenig … seltsam bin. Ich wollte aber nicht nur der Spinner sein, ich wollte auch romantisch sein können oder andere Facetten zeigen. Also habe ich meinen Kurs korrigiert, während ich meinen eigenen kreativen Appetit nährte. Ich habe mich auch viel mit Naturwissenschaft auseinandergesetzt, schon, weil ich in meiner Karriere immer wieder Wissenschaftler gespielt habe.

Jeff Goldblum vor einer T-Rex Figur in Köln. Der Schauspieler ist auf Werbetour für den neuen «Jurassic-World»-Film.
Foto: Thomas Banneyer, dpa

Sie spielten aber auch Anwälte, Straßenräuber, einen Clown, einen Hund und natürlich: „Die Fliege“. Mit welchem Gefühl schauen Sie auf Ihre Karriere?

Goldblum: Ich bin glücklich. Und dankbar. Ich hatte wirklich Schwein. Ich bin so ein Typ ewiger Student, ich hätte noch lange weiterlernen können. Meine Schauspiellehrerin sagte damals: „Du musst 20 Jahre spielen, um dich überhaupt Schauspieler nennen zu können. Und ab dann gibt’s noch viel zu lernen!“ Das habe ich mir zu Herzen genommen. Ich werde immer nach Gelegenheiten suchen, um etwas Neues zu lernen.

Woher kam ursprünglich Ihr Wunsch zu spielen?

Goldblum: In der fünften Klasse, im Sommerkurs, packte mich die Begeisterung zum ersten Mal. Meine Eltern hatten uns vier Geschwistern kurz zuvor erzählt, dass ein Beruf aus einer Leidenschaft entstehen muss, einer Berufung. Seit jenem Sommerkurs dachte ich insgeheim: „Ich könnte Schauspieler werden!“ Um die Highschool herum verliebte ich mich noch stärker in diese Idee, und am Ende der Schulzeit war ich davon besessen.

Sie sind mit einem zweiten großen Talent gesegnet: Sie spielen Klavier und singen. Hat es Sie nie gereizt, Jazz-Profi zu werden statt Schauspieler?

Goldblum: Musik ist mein Hobby und ein Lebenselixier. Ich spiele zu Hause oft, ich liebe z. B. brasilianischen Jazz, und bin auch mal mit Freunden in Klubs aufgetreten. Heute spiele ich als Pianist mit einem Jazz-Ensemble zusammen, dem Mildred Snitzer Orchestra, wir brachten sogar eine Platte raus. Dafür übe ich ganz diszipliniert mehrere Stunden am Tag. Meine Frau kann das bestätigen! Ich war noch nie so gut wie heute, und das ist ein großartiges Gefühl! Aber vieles kam eben erst spät in meinem Leben dazu.

Sie sind auch erst mit 62 Jahren Vater geworden. Warum so spät?

Goldblum: Oh nein, das war gut so! Früher wäre ich noch nicht bereit für ein Leben als Vater gewesen. Damals hatte ich noch zu viele andere Dinge im Kopf. Mir hat damals sicher die Demut für eine langfristige Partnerschaft gefehlt. Ich bin nun wirklich nicht perfekt und habe immer noch viele Macken, aber ich glaube, dass ich als Partner immer besser werde. Ich verbringe jetzt irrsinnig gerne Zeit mit meiner Frau, meinen beiden Söhnen … – und unserem Pudel!

Was gibt es Ihnen, Vater zu sein?

Goldblum: Für mich war es ein Segen, dass ich doch noch Vater wurde. Ich vergöttere meine zwei Söhne Charlie und River, ich vermisse sie, wenn ich arbeite und sie nicht sehe. Unser Schönstes ist es, abends in der Badewanne zu planschen. Die beiden sind umwerfend.

Sie scheinen immer jünger zu werden, auch wenn Sie in diesem Jahr sogar runden Geburtstag feiern, den 70sten. Wie stellen Sie das an?

Goldblum: Danke! Ich habe natürlich kein Mittelchen dagegen und auch kein Geheimnis. Ich welke dahin wie jeder andere auch. Aber ich sehe zu, dass ich viel Schlaf bekomme, regelmäßig Sport mache und mich ausgewogen und gesund ernähre. Ich beschäftige mich mit Dingen, die mich brennend interessieren – das hilft! Und ich bin in einer wunderbar liebevollen Beziehung. Das ist sicher das Wichtigste! Selbst wenn die äußere Form zerfällt, kann man sich das Spielerische erhalten. Mit kleinen Kindern um mich herum funktioniert das jedenfalls bestens, neugierig und verspielt zu bleiben.

Macht es da umso mehr Spaß, sich mit 69 noch mal mit und auf Dinosaurier einzulassen, in „Jurassic World: Ein neues Zeitalter“

Goldblum: Ich bin der Ansicht, dass man generell selbst für den Spaß verantwortlich ist. Wenn du nach Glück, Zufriedenheit oder auch Spaß außerhalb von dir selbst suchst, hast du ein Problem. Wie ein weiser Mann mal sagte: „Egal, worum es geht, ich werde den Spaß dazu mitliefern.“

Das ist nun auch zu Ihrer Devise geworden: Was immer Sie tun, Sie liefern den Spaß frei Haus mit?

Goldblum: Ja. Ohne diese Einstellung wird man konstant enttäuscht sein. „Das Sushi soll das beste sein“ oder „Das Auto das schnellste …“ , „dieser Film der atemberaubendste …“ – nein, so kann man doch nur frustriert enden! Aber wenn man überzeugt ist, gerade die schönste Zeit seines Lebens zu erleben, kann das auch passieren!

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