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14.05.2021

"The Underground Railroad": Ein Kandidat für die beste Serie des Jahres

Die britische Schauspielerin Sheila Atim in "The Underground Railroad".
Foto: Amazon Studios, Atsushi Nishijima

Als Buch schon ein Bestseller: Jetzt liegt „The Underground Railroad“ als zehnteilige Serie vor. Sie erklärt den amerikanischen Rassismus und ragt dadurch heraus.

Unter dem lehmigen Scheunenboden befindet sich eine versteckte Luke. Darunter öffnet sich ein Höllenschlund. Eine lange Leiter führt hinab in die tiefe Finsternis. Cora (Thuso Mbedu) und Caesar (Aaron Pierre) zögern einen Moment, bevor sie die erste Sprosse besteigen. Aber sie wissen: Sie haben keine andere Wahl. Sie haben die Hölle bereits durchlebt. Hier oben, in Georgia, als Sklaven auf einer Baumwollplantage. Am Ende der Leiter wird im Schein der Petroleumlampe ein Tunnel sichtbar und Gleise, die Richtung Norden in die Freiheit führen. Sie sind Teil der „The Underground Railroad“, einem Fluchthilfe-Netzwerk, das sich vor dem Bürgerkrieg aktiv für die Befreiung von Sklaven einsetzt.

Das Netzwerk gab es wirklich. Den Tunnel, die Schienen und die dampfende Lokomotive, die in der gleichnamigen Amazon-Serie des Oscarpreisträgers Barry Jenkins („Moonlight“) kurz darauf einfährt, sind erfunden. In Wirklichkeit wurden die entlaufenen Leibeigenen in Kutschen versteckt oder nachts zu Fuß auf geheimen Wegen über die Grenze in einen anderen Bundesstaat geschleust. Er wolle nicht bei den Fakten, sondern bei der Wahrheit bleiben, sagte Colson Whitehead - der Autor der Romanvorlage, die 2017 mit dem Pulitzer Preis sowie dem „National Book Award“ ausgezeichnet wurde und ein Jahr lang auf der Bestsellerliste der „New York Times“ stand.

"The Railroad Underground" zeigt ein Amerika, das seinen Rassismus grausam kultiviert

So wird die unterirdische Eisenbahn auch in Jenkins filmischer Adaption zur fantastischen Metapher und zu einem Zeichen der Hoffnung, das seine Versprechen nicht immer einlösen kann. Denn die Odyssee der Flüchtigen führt keineswegs direkt in die Freiheit, sondern über mehrere Stationen tief in ein Amerika hinein, das seinen Rassismus in den verschiedensten Facetten grausam kultiviert hat. Die erste Folge „Georgia“ ist schwer auszuhalten. Hier werden die Sklaven durch die Zwangsarbeit und das tyrannische Regime des Plantagenbesitzers geschunden. Um bessere Zuchterfolge zu erlangen, werden Männer und Frauen nach den Vorgaben des Masters zum Geschlechtsverkehr gezwungen.

Das System beruht auf Entmenschlichung. Wer vergeblich versucht, ihm zu entkommen, wird ausgepeitscht und lebendig auf dem Scheiterhaufen verbrannt, während der Hausherr daneben mit seinen zahlreichen weißen Gästen gut gelaunt diniert. Jenkins zeigt die Grausamkeit in einem notwendigen Maß, verzichtet dabei aber auf emotionale Verstärkereffekte.

Es ist schwer, die Sklavenhölle physisch und seelisch zu verlassen

Diese Bilder sind wichtig, um zu verstehen, in welche Welt Cora hinein geboren wurde und wie schwer es ist diese Hölle nicht nur physisch, sondern auch seelisch hinter sich zu lassen. Der Zug bringt sie und Caesar nach South Carolina, wo die Sklaverei auf dem Papier abgeschafft wurde. Die Flüchtlinge bekommen Unterkunft und Arbeit und werden an einer eigenen Schule unterrichtet. Aber das Paradies ist nur ein Deckmantel für ein perfides medizinisches Programm, das Schwarze als Versuchskaninchen benutzt und auf deren Sterilisation abzielt. Auch dieses Kapitel gehört zu Whiteheads fiktionaler Geschichtsschreibung.

Die Machenschaften in dieser Stadt zu dieser Zeit sind erfunden, aber die historische Wirklichkeit ist weitaus skandalöser: Von 1932 bis 1972 ließ man in der sogenannten Tuskegee-Syphilis-Studie 399 Afroamerikaner in Alabama zu Studienzwecken elendig an der Krankheit zugrunde gehen, indem man ihnen statt Antibiotika Placebos verabreichte. Mehr als 60.000 Menschen wurden zwischen 1907 und 1981 auf behördliche Anweisung in den USA zwangssterilisiert. Die meisten davon waren afroamerikanischer Herkunft.

Die Kritik: Die Serie erforscht wie keine andere die Grundlagen und Varianten des Rassismus

Wenn Cora auf ihrer Flucht sich über Monate auf einem Dachboden in einer religiösen Gemeinde in North Carolina verstecken muss, wo die dunkle Hautfarbe einem Todesurteil gleich kommt, ist das Lynchsystem die Ausgeburt einer weißen Überlegenheitsideologie, die bis heute am rechten Rand der Trump-Wählerschaft höchst lebendig ist. „The Underground Railroad“ drängt diese Gegenwartsbezüge seinem Publikum nicht auf. Aber wie kein anderes filmisches Werk erforscht diese Serie die Grundlagen und die Varianten eines Rassismus, der in der US-Gesellschaft historisch tief verankert und nie adäquat aufgearbeitet wurde.

Gleichzeitig ist Jenkins Adaption, wie schon die Vorläuferfilme „Moonlight“ und „Beale Street“ von einer visuellen Stilsicherheit und einer geradezu haptischen Empathie für seine Figuren angetrieben. Dem System der Entmenschlichung wir hier die Rehumanisierung der Heldin entgegengesetzt, die angetrieben von Angstträumen und realer Bedrohung durch den Sklavenjäger Ridgeway (Joel Edgerton) auf der Flucht nur allmählich die inneren Ketten des Sklavendaseins sprengt.

Die Südafrikanerin Thuso Mbedu stellt den Schmerz, den Überlebenswillen und die Transformation ihrer Figur mit einer ungeheuren, schauspielerischen Bandbreite dar und verliert über nahezu zehn TV-Stunden nie an emotionaler Anziehungskraft. Mit der gleichen, einfühlsamen Aufmerksamkeit widmet sich „The Underground Railroad“ auch den zahlreichen Nebenfiguren. Immer wieder holt die Kamera zu ruhigen fotografischen Aufnahmen aus, in denen sie langsam an einer Gruppe von Baumwollpflückern oder freien Weinbauern im Norden vorbeifährt, die reglos ins Objektiv und damit dem Publikum direkt in die Augen blicken.

Gesichter, Körper und Seelen, die schweigend ihre Lebensgeschichten erzählen und der rassistischen Stereotypisierung die ganze, wunderbare Diversität der afroamerikanischen Bevölkerung entgegensetzen. Mit der gleichen Intensität, mit der diese Menschen uns in die Augen schauen, blickt Jenkins in seiner herausragenden Serie der gewaltsamen Gründungsgeschichte Amerikas ins Gesicht, die sich viel zu lange mit verlogenen Pioniermythen weißgewaschen hat.

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