Thomas Oberender bleibt in Salzburg
Berlin/Salzburg (dpa) - Der designierte Intendant der Staatsoper Unter den Linden, Jürgen Flimm, will sich erst nach einer Freigabe durch die Salzburger Festspiele vertraglich an Berlin binden.
"Ich kann ja meinen Vertrag mit Salzburg nicht brechen", sagte er nach einer Sitzung des Stiftungskuratoriums am Dienstag in Salzburg. Flimm hatte in Salzburg um seine vorzeitige Entlassung aus dem bis 2011 laufenden Vertrag gebeten. Er will bereits 2010 nach Berlin wechseln. Das höchste Gremium der Festspiele vertagte eine Entscheidung.
Eine Findungskommission soll bis Ende April einen Nachfolger suchen, der den 67-Jährigen möglichst bald ablösen soll, sagte die Kuratoriumsvorsitzende Wilhelmine Goldmann. Der Theaterchef Thomas Oberneder bleibt bis zum Ablauf seines Vertrages 2011 im Amt. An diesem Mittwoch will die Berliner Opernstiftung unter Vorsitz des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD), der auch Kultursenator ist, über das Thema Flimm beraten.
Oberender, ein gebürtiger Jenaer, ist seit 2006 Chef der Schauspielsparte der Salzburger Festspiele. Oberenders Vertrag war auf Betreiben Flimms Anfang Dezember 2008 aufgelöst worden. Flimm und Oberender haben inzwischen - zumindest offiziell - ihre Meinungsverschiedenheiten beigelegt. Flimm entschuldigte sich für seine "flapsigen Bemerkungen" in der Vergangenheit und sagte: "Ich bin froh, dass Thomas und ich wieder zusammen gekommen sind. Das freut mich sehr."
Flimm machte erneut deutlich, dass die Salzburger Opernprogramme für die Jahre 2010 und 2011 so gut wie fertig seien. Dadurch würde in diesen Jahren rund 70 Prozent weniger Arbeit anfallen.
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