Unterhaltsame Komödie mit Christian Clavier: Lasst mich doch in Frieden!
Michel will Musik hören, aber heute ist alles gegen ihn. In einer amüsanten Alltagsgeschichte erzählt Florian Zeller sein erfolgreiches Bühnenstück auf der Kinoleinwand.
Wer kennt das nicht? Man möchte gern eine Zeitschrift lesen, die Lieblingsserie anschauen oder die neue CD der favorisierten Band anhören, aber man findet einfach nicht die Zeit dazu, weil immer etwas dazwischenkommt. Genau so ergeht es Zahnarzt und Musikfreund Michel Leproux (Christian Clavier), als er auf dem Flohmarkt die Schallplatte seiner Träume ersteht. Nun gilt es, das gute Stück zu Hause auf den Teller zu legen, um eine Stunde lang der Realität zu entfliehen.
Aber dieses Glück ist Michel heute nicht vergönnt. Schon auf dem Nachhauseweg will ihn ein Patient in ein Gespräch verwickeln und die Geliebte wünscht ein Treffen. Aber das echte Grauen wartet erst hinter der Wohnungstür. Zwar scheint der Plan, die Ehefrau unter Wellnessversprechen ins Bad abzuschieben, zunächst Früchte zu tragen. Aber dann überschlagen sich die Ereignisse, die ganze Welt hat sich heute gegen Michel verschworen.
Großes französisches Kino mit Geschichten aus dem Alltag
Wieder einmal zaubern die Franzosen aus einer kleinen Alltagsgeschichte unterhaltsames, gewitztes Kino. Florian Zeller transformierte sein erfolgreiches Bühnenstück in ein Drehbuch, das Regie-Altmeister Patrice Leconte („Ridicule – Von der Lächerlichkeit des Scheins“) zu knapp 80 Minuten Film verarbeitete. Christian Clavier, der „Monsieur Claude“, wandelt auf Louis de Funès’ Spuren – ein ziemliches Ekel, mit dem man trotzdem mitfühlt. „Nur eine Stunde Ruhe!“ zeigt auf die Spitze getrieben, wie brüchig der häusliche Frieden sein kann. Solange man selbst nicht betroffen ist, ist das einfach nur urkomisch. **** (sehenswert)
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