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15.02.2019

Wohin gehen jetzt die Bären?

Maren Eggert als gestresste Mutter im Wettbewerbsbeitrag „Ich war zu Hause, aber“.
Foto: Nachmittagfilm

Berlinale Das Filmfestival vergibt diesen Samstag seine Preise. Die Deutschen sind dabei durchaus im Rennen

Berlin Es war sicher nicht die glanzvolle Berlinale, die sich Festival-Chef Dieter Kosslick zum Abschied wohl gewünscht hätte. Stars vom Kaliber eines Christian Bale oder einer Catherine Deneuve wurden nur selten gesichtet und das fast ausschließlich zu Filmen, die gar nicht im Wettbewerb konkurrierten. Einer der wichtigsten und mit großer Spannung erwarteten Beiträge, Zhang Yimous „One Second“, wurde in letzter Sekunde gar aus dem Wettbewerb gestrichen, vorgeblich wegen Produktionsschwierigkeiten, vielleicht aber auch aus Zensurgründen. Schließlich sind die Jahre der Kulturrevolution, um die es in Yimous Film geht, in China bis heute ein heikles Thema.

Trotz dieser Schattenseiten war die 69. Berlinale eine sehr typische für die Ära Kosslick, die damit nach 18 Ausgaben zu Ende geht. Es gab wieder Filme im Übermaß, nicht alle davon waren ihre Zeit wert, dafür aber behandelten sie sämtliche interessante Themen: schwul-lesbische Liebesgeschichten, schwer erziehbare Kinder, depressive Mütter, mongolische Hirten, verwirrte Israelis, ekelerregende Serienmörder, Mafia, Missbrauch, die Kirche in Mazedonien … Und es gab ein paar Filme, über die richtig gestritten wurde – was diese Berlinale lebendiger erscheinen ließ als in manchem Vorjahr.

Am heftigsten debattiert wurde über den deutschen Wettbewerbsbeitrag „Der goldene Handschuh“, Fatih Akins Verfilmung des Tatsachenromans von Heinz Strunk über den Hamburger Frauenmörder Fritz Honka. Mit seinem geradezu bestialischen Protagonisten im Zentrum und einer Inszenierung, die auf Horror und Ekel setzt, erfuhr der Film viel Ablehnung. Andererseits beherrschte „Der goldene Handschuh“ noch Tage nach der Premiere das Gespräch. Unter das Kopfschütteln mischten sich immer mehr Befürworter der Milieustudie, die den Tonfall eines verdrängten gesellschaftlichen Untergrunds so genau trifft, dass erkennbar wird, wie weit hinein in die 70er Jahre der Mief von Faschismus und Krieg noch Spuren zog. Ein Preis für Akin bei der Gala am Samstagabend scheint deshalb nicht ausgeschlossen – wenn sich die Jury unter Präsidentin Juliette Binoche mutig zeigt.

Gestritten wurde auch über Angela Schanelecs „Ich war zuhause, aber“, nur aus ganz anderen Gründen. Für die eine Hälfte des Publikums stellt die Collage von Szenen über eine mit Depression, Ablöseschwierigkeiten von ihren Kindern und anderen Problemen kämpfende Mutter eine einzige Geduldsprobe dar, für die andere verkörpert Schanelecs gewollt sprödes Kino die Zukunft des angeblich bedrohten Mediums Film. Woran sich die dritte große Debatte des Festivals anschloss: die um den Streamingdienst Netflix und dessen Einfluss auf das Kino. Die Gruppe, die auf dem roten Teppich des von Netflix vertriebenen und von Isabel Coixet gedrehten Films „Elisa y Marcela“ für dessen Ausschluss demonstrierte, blieb dennoch überschaubar.

Netflix wurde auch deshalb zum Reizthema, weil die gerade gemeldeten deutschen Kinobesucherzahlen für 2018 so schlecht ausfielen. Da tat es gut, dass über den dritten deutschen Beitrag in diesem Jahr Einigkeit herrschte: Nora Fingscheidts umjubelter „Systemsprenger“. Der Film über eine verhaltensauffällige Neunjährige berührt, weil er so unbedingt bei seiner Hauptfigur bleibt, deren Ausbrüche klar als Schrei nach Liebe lesbar sind, während das Sozialsystem an ihr versagt. Sowohl der Film als auch seine Hauptdarstellerin Helena Zengel sind große Bären-Favoriten.

Die nächste Konkurrenz, sowohl was die Heldin als auch die Aussichten auf den Goldenen Bären angeht, war der mazedonische Beitrag „God exists, her Name Is Petrunya“, dem wohl vergnüglichsten Film des Wettbewerbs um eine Frau und ihren Kampf gegen patriarchale Absurditäten. Die starken Debatten überstrahlten einen Wettbewerb, in dem sich einige eher stille Meisterwerke finden ließen. Wie etwa François Ozons „Grace à Dieu“, dem es in seiner Schilderung eines Missbrauchsfalls in der Kirche gelingt, den Opfern genau jene Würde zu belassen, die sie zu verlieren fürchten, wenn sie sich bekennen. Großen Eindruck hinterließ auch „Öndög“: Das Porträt einer eigensinnigen Hirtin in der mongolischen Steppe verzauberte mit trockenem Witz. Ganz zum Schluss fesselte die chinesische Familiensaga um Trauer und Weiterleben „So Long, My Son“ das Publikum und rollte das Favoritenfeld um den Bären neu auf. Barbara Schweizerhof, epd

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