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Übergewicht
20.07.2022

Eine Kinderärztin erklärt, warum Kinder immer dicker werden

Unter starkem Übergewicht kann auch die Psyche leiden.
Foto: Ralf Hirschberger

Übergewicht und Adipositas bei Kindern sind ein riesiges Problem – und Corona hat es verschärft. Medizinerin Katrin Ergezinger sagt, was Eltern tun können, um ihren Kindern zu helfen.

Frau Ergezinger, warum werden die Kinder in Deutschland immer dicker?

Katrin Ergezinger: Unsere Kinder und Jugendlichen wachsen unter Lebensbedingungen auf, die Übergewicht fördern: Insgesamt hat sich ihr Freizeitverhalten verändert, weniger körperliche Aktivität und mehr Medienkonsum. Man weiß, dass mit jeder Stunde mehr Fernsehen oder Computerspielen das Gewicht bei Kindern steigt. Werbung in Internet und Fernsehen für ungesunde Produkte sind gezielt an Kinder gerichtet und beeinflussen ihr Essverhalten stark. Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der überhöhten Zufuhr von Zucker – vor allem über Softgetränke – und Übergewicht bei Kindern. Besonders für Kinder mit einer genetischen Veranlagung zum Übergewicht ist es so schwer, gesund und schlank zu bleiben.

Ab wann spricht man bei Kindern von Übergewicht?

Ergezinger: Der Body-Mass-Index wird weltweit zur Definition und Einteilung in Schweregrade angewandt. Für die Beurteilung des BMI im Kindesalter liegen alters- und geschlechtsbezogene Referenzwerte vor. Kinder über der 90. Perzentile gelten als übergewichtig. Kinder mit einem BMI über der 97. Perzentile gelten als adipös, oberhalb der 99,5. Perzentile als extrem adipös.

Wie wird Übergewicht erkannt?

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Ergezinger: Hier kommt den Kinderärzten eine ganz wesentliche Rolle zu, weil sie die Kinder ja regelmäßig zu den Vorsorge-Untersuchungen sehen. Dort werden auch Größe, Gewicht und BMI dokumentiert und interpretiert. Meist entwickelt sich das Übergewicht schon im Kleinkindalter. Ziel ist es, Eltern und Kinder früh zu erreichen, um einer weiteren Gewichtszunahme gemeinsam entgegen zu wirken. Prävention ist hier das A und O, da adipöse Kindern auch häufig im Erwachsenenalter adipös sind und unter Folgeerkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck leiden.

Was können Eltern tun, wenn das Kind Übergewicht hat?

Ergezinger: Der erste Pfeiler ist eine Ernährungsumstellung, wobei sich die Empfehlungen für die Zusammensetzung der Ernährung in der sogenannten „optimierten Mischkost“ für normalgewichtige und adipöse Kinder gar nicht unterscheidet. Beim zweiten Pfeiler geht es um eine allgemeine Verhaltens- und Lebensstilumstellung. Hier können Eltern positive Beispiele sein, neben einer gesunden und ausgewogenen Ernährung auch Bewegung und Sport vorleben und auch den eigenen Medienkonsum hinterfragen. Wichtig ist, mehr Bewegung in den Alltag zu bringen, am besten zusammen mit Freunden oder Familie.

Welche Rolle spielt die Corona-Pandemie?

Ergezinger: Während der Pandemie haben sich die Lebensbedingungen der Kinder stark verändert. Im Lockdown fehlte der strukturierte Alltag. Viele Kinder haben sich so einen neuen Lebensstil angewöhnt: Sie sind nicht mehr zur Schule geradelt oder gelaufen, konnten nicht mehr Sport im Verein machen, sie haben stattdessen mehr Zeit mit elektronischen Medien verbracht, mehr Süßigkeiten und Knabberartikel gegessen und weniger geschlafen. Dieses Gesundheitsverhalten hat sich bei vielen Kindern und Jugendlichen nun verfestigt. Das hat zu einer weiteren Gewichtszunahme geführt. Und zwar insbesondere von Kindern, die schon vor der Pandemie von Übergewicht betroffen waren und von Kindern aus einkommensschwachen Familien. Man kann auch sagen, dass die Corona-Pandemie die gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland weiter verschärft hat.

Dürfen Kinder überhaupt schon Diät machen?

Ergezinger: Kinder sollen langfristig ihr Verhalten und ihre Ernährung umstellen, aber keine spezielle Diät machen. Viel in kurzer Zeit abzunehmen ist eher kontraproduktiv, da es zum sogenannten Jojo-Effekt kommen kann mit einer größeren Gewichtszunahme als vor der Diät. Teilweise ist es schon ausreichend, wenn Kinder ihr Gewicht halten und somit aus dem Übergewicht „herauswachsen“.

Besteht die Gefahr, dass sich eine Essstörung entwickelt?

Ergezinger: Auch die Psyche kann unter den Pfunden leiden. Denn teilweise werden stark übergewichtige Kinder auch ausgegrenzt oder sogar gemobbt. Das kann bei den Kindern zu mangelndem Selbstbewusstsein, Scham und sogar zu Depressionen und Essstörungen führen. Kinder und Jugendliche müssen daher auch psychisch gestärkt werden. Ihnen und ihrer Umwelt muss vermittelt werden, dass Adipositas eine Erkrankung ist und nicht auf Willensschwäche beruht.

Was muss die Gesellschaft tun, damit es den Kindern besser geht?

Ergezinger: Übergewicht ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Es braucht eine gemeinsame Anstrengung, die Lebenswelten von Kindern gesund zu gestalten. Hier sehen wir Kinderärzte auch die Politik in der Pflicht, zum Beispiel eine Zuckersteuer und ein Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel einzuführen. Wichtig wären auch mehr Bildungs-, Freizeit- und Bewegungsangebote für alle Kinder, besonders für die aus sozial schwächeren Familien.

Zur Person: Katrin Ergezinger ist Oberärztin an der Universitäts-Kinderklinik in Würzburg und betreut unter anderem Kinder und Jugendliche mit schwerem Übergewicht und mit Folgeerkrankungen.

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