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Interview
25.11.2023

Cher: "Ich war das Paradebeispiel eines wilden Kindes“

Die Sängerin Cher ist für ihren eigenen Stil bekannt. Jetzt hat die 77-Jährige ein Weihnachtsalbum veröffentlicht.
Foto: Chris Pizzello/Invision via AP, dpa

Sängerin Cher hat ein Weihnachtsalbum veröffentlicht, obwohl sie das eigentlich nie wollte. Ein Gespräch über die zwei Seiten ihrer Persönlichkeit und wie sie als Kind einmal ausbüchste.

Liebe Cher, eigentlich wollten Sie nie ein Weihnachtsalbum machen. Warum jetzt doch?

Cher: Ich hatte eine sehr freundliche Unterhaltung mit meiner Plattenfirma, und wir verständigten uns darauf, dass ich nicht das Weihnachtsalbum deiner Oma, sondern ein echtes Cher-Weihnachtsalbum aufnehmen würde (lacht). Und es ist mir völlig gleichgültig, ob die Menschen „Christmas“ hören werden oder nicht, ich denke, es ist eines der besten Alben, die ich je gemacht habe. Ich bin sehr stolz auf diese Platte.

Auch Ihr Freund, der 37-jährige Musikproduzent Alexander Edwards hat mitgearbeitet.

Cher: Oh ja, Alexander schreibt und produziert mit vielen tollen Leuten, er arbeitet häufig mit dem Rapper Tyga zusammen, und so hat er auch „Drop Top Sleigh Ride“, ein Duett von Tyga und mir produziert. Ich war überzeugt, Alexander hätte seinen coolen Kumpel ganz schön bequatschen müssen, den Song mit mir zu machen, doch er meinte zu mir, Tyga habe richtig Lust auf die Nummer gehabt.

Sie haben schon viele Genres ausprobiert, aber Hip-Hop ist selbst für Sie Neuland gewesen, oder?

Cher: Total. Ich meine, ich bin mit Tyga befreundet, trotzdem wäre mir der Gedanke nicht unbedingt selbst gekommen. 

Ihre Stimme ist in großartiger Verfassung. Ist es Ihnen leichtgefallen, im Studio in Weihnachtsstimmung zu kommen?

Cher: Ich habe gar nicht so sehr an diesen Weihnachts-Überbau gedacht beim Singen. Sondern bin einfach nur jeden Song wie einen guten Song angegangen. Als nächster Schritt folgte die Überlegung, wie ich Weihnachten mit dem jeweiligen Lied für die Menschen erlebbar und spürbar mache. Wie ich also rüberbringe, was den Menschen das Weihnachtsfest bedeutet. Und viele wollen eben guter Dinge sein an Weihnachten. Deshalb ist es ein Pop-Album. Es ist ein Cher-Album!

"Christmas“ besteht aus Klassikern, aber auch neuen Stücken, und bis auf wenige Ausnahmen sind keine Balladen auf der Platte.

Cher: Genau, es sind lediglich zwei traurige Songs drauf. Weihnachten ist für mich eine fröhliche und unbeschwerte Zeit. 

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Sie singen auf der aktuellen Single „DJ Play A Christmas Song, I want to be dancing all night long“. Tanzen Sie tatsächlich an Weihnachten?

Cher: Das hängt von meiner und der allgemeinen Stimmung ab. Ich kann das also nicht versprechen. Vielleicht tanze ich, vielleicht hänge ich auch den ganzen Abend in der Küche fest und klatsche Kartoffelpüree auf sämtliche Teller. Wir haben ganz gewiss aber immer eine Party und schmücken alles, was glaube ich eine ziemlich deutsche Tradition ist. 

Was gibt es traditionell zu essen?

Cher: Nun, viel. Truthahn, Kürbispasteten, viele Dressings. Wir sind ziemlich traditionell, wenn es um das Weihnachtsessen geht. Das möchte jeder von uns so.

Welche Erinnerungen haben Sie an Ihr Weihnachten der Kindheit?

Cher: Wir waren eine arme Familie. Aber meiner Mutter ist es jedes Jahr wieder gelungen, etwas Geld zurückzulegen, und meiner Schwester und mir ein wundervolles Fest zu bereiten. Ich denke sowieso, dass es nicht zwingend erforderlich ist, eine Menge Geld zu haben, um an Weihnachten eine schöne, fröhliche Zeit zu haben. 

Ihre Mutter Georgia ist vor einem Jahr kurz vor Weihnachten mit 96 Jahren verstorben. Welche ihrer Traditionen halten Sie aufrecht?

Cher: Mutters Maisbrot, eine klassische Speise aus den Südstaaten, wo sie ursprünglich herkam. Und ihren legendären Käsekuchen. Der ist so beliebt bei meiner Familie und Freunden, dass ich inzwischen drei hinstellen muss, damit alle was abbekommen. 

Sie backen nicht selbst? 

Cher: Nein, Darling, davon verstehe ich leider nichts. 

Sie singen in „DJ Play A Christmas Song“ die Zeile: „Wir brauchen ein bisschen Freude und ein bisschen Ablenkung“. Ist Weihnachten in schwierigen Zeiten besonders bedeutsam?

Cher: Ja! Ich glaube felsenfest, dass Weihnachten die Stimmung hebt. Einfach deshalb, weil die Menschen in dieser Zeit netter sind. Weihnachten bringt die Leute dazu, ihr beste Benehmen hervorzuholen. Zumindest bei den grundsätzlich guten Menschen ist das so. Böse Menschen dagegen werden an Weihnachten eher noch böser. 

Sie gelten auch ohne Weihnachten als nett und sympathisch. Was macht das Fest mit Ihnen?

Cher: Naja, die einen sagen so, die anderen so (lacht). Ich glaube, ich bin ganz patent, und ja, an Weihnachten werde ich auch ich freundlicher. Es ist die Zeit, um innezuhalten und dich mit deinen Freunden und deiner Familie zu beschäftigen. Mir bedeutet es außerdem viel, Menschen eine Freude zu machen, die nicht so viel Glück im Leben hatten wie ich. 

Die Sängerin Cher ist für ihren eigenen Stil bekannt. Jetzt hat die 77-Jährige ein Weihnachtsalbum veröffentlicht.
Foto: Evan Agostini, dpa

Sie sagen im Song „Angels In The Snow“, dass Sie das „wilde Kind“ in Ihnen zelebrieren möchten. Ist dieses wilde Kind das Geheimnis Ihrer erfolgreichen Karriere? 

Cher: Also, passen Sie auf, ich erzähle Ihnen eine Geschichte, die nur meine Freunde kennen. Ich war neun Jahre alt, als ich von der Schule nicht nach Hause ging, sondern ausriss. Ich warf meine Butterbrotdose weg, bequatschte meine Freundin, dass wir auf einen Abenteuerausflug gehen und hüpfte mit ihr auf einen Güterzug. Wir hatten keine Ahnung, wohin wir unterwegs waren, und später stellte sich heraus, dass meine Mutter vor allem wegen der Lunchbox sauer war, na, und wir fuhren und fuhren, bis meine Freundin zu weinen anfing, weil es dunkel wurde. Ich rief schließlich meine Mutter an, die natürlich ziemlich entgeistert war und uns abholte. Trotzdem muss ich sagen, dass sie ziemlich entspannt reagierte. Je verrückter die Sachen waren, die ich machte, desto ruhiger wurde meine Mutter. Ich glaube, ich habe sie mit meiner Härte und Zähigkeit auch ein wenig beeindruckt. Ich war das Paradebeispiel eines wilden Kindes.

Kann man sagen, dass Sie auch während der folgenden knapp siebzig Jahre immer wieder im übertragenen Sinne auf Güterzüge gesprungen sind?

Cher: (lacht) Ja, voll. Verschiedene Züge zur verschiedenen Zeit. So auch mit diesem Album. Ich hatte keinen Schimmer, was damit passieren würde. Aber durch so eine Linse wie auf meiner Platte hast du Weihnachten noch nie betrachtet. Ich bin mal gespannt, denn entweder wird „Christmas“ richtig erfolgreich, oder alle werden es hassen. 

Man liest immer, dass Sie früher ziemlich schüchtern waren. Stimmt das wirklich?

Cher: Wenn ich nicht gerade arbeite, bin ich auch heute noch sehr ruhig und zurückhaltend. Außer natürlich, ich bin mit meinen Freundinnen und Freunden zusammen. Ich habe wirklich zwei Seiten in meiner Persönlichkeit – die eine, die auf der Bühne steht. Und die andere, die im Hintergrund sitzt und nichts sagt. Ich kenne so viele Schauspielerinnen und Schauspieler, die extrem schüchtern sind. Und so viele Leute, die sich übergeben, bevor sie auf die Bühne gehen. Ich denke, oftmals gelingt es schüchternen Menschen durch die Kunst zu der Person zu werden, die sie sein möchten. Bei mir hat das jedenfalls so funktioniert.

Sie fühlen sich in den sozialen Medien wohl, waren fleißig auf Twitter unterwegs. Kommen Sie mit dem modernen Zeitalter gut zurecht?

Cher: Ich war früher deutlich aktiver auf Twitter. Als es verkauft wurde, war ich ziemlich ambivalent. X ist nicht wirklich das Twitter, das ich gewohnt bin, es ist schon ein bisschen anders. Ich habe gerade erst angefangen, dort wieder vorbeizuschauen. Ich meine, ich habe Twitter früher geliebt, aber ich muss meine Gefühle erst neu aufbauen, um es wieder zu nutzen. 

Sie sollten Ihre eigene Social-Media-Plattform gründen.

Cher: Nee, lass mal gut sein. Von diesen Angeboten gibt es schon genug. Die Welt braucht keine weiteren Produkte mit „Cher“ im Namen.

Haben Sie nicht gerade erst eine Eisfirma gestartet, Cherlato?

Cher: Oh ja, das stimmt.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen? 

Cher: Weil ich Eiscreme wirklich liebe. Du kannst fast aus jedem Land irgendein Foto von mir auftreiben, auf dem ich ein Eis esse. Mir wäre nie der Gedanke gekommen, mein eigenes Eisuntenehmen zu gründen, aber als wir in Neuseeland waren, brachte meine Schwester mir diese Eiscreme, und ich dachte nur „Wo ist der Mensch, der das macht?“ Das Eis schmeckte wie ein Wunder. Ich nahm Kontakt zu Giapo, dem neuseeländischen Eismacher, auf, und fünf Jahre später haben wir nun Cherlato.

Können Sie aus eigener Erfahrung sagen, wie man jung im Herzen und im Kopf bleibt?

Cher: Das klappt fast von alleine, wenn du offen und neugierig bist und ein Interesse an Menschen hast. Außerdem habe ich eine Menge wirklich junger Freundinnen und Freunde, dazu zahlreiche Patenkinder. Junge Leute mögen mich. Die wissen auch meist gar nicht, wie alt ich bin. Es ist ihnen größtenteils auch gleichgültig.

Ihnen auch?

Cher: Ich denke, das Alter sollte keine Rolle spielen. Schon gar nicht halte ich es für klug, mit bestimmten Lebensphasen notwendigerweise bestimmte Dinge oder Verhaltensweisen zu verbinden. Ich bin froh, dass es heute mehr und mehr Frauen gelingt, auch jenseits eines gewissen Alters noch ihre Relevanz und ihren Marktwert zu bewahren. Früher hatten wir ein Haltbarkeitsdatum. Heute zum Glück nicht mehr. 

Zur Person: Sängerin Cher gilt als Ikone der amerikanischen Pop-Kultur. Bekannt wurde sie Anfang der 60er Jahre mit dem Lied "I Got You Babe", das sie mit ihrem Ex-Mann Sonny Folk sang. Die gebürtige Kalifornierin erfand sich im Laufe ihrer Karriere immer wieder neu, landete als Rockerin mit „If I Could Turn Back Time“ einen Hit, gewann für ihre Rolle im Film "Mondsüchtig" einen Oscar als Beste Hauptdarstellerin und belebte 1998 mit „Believe“ das Disco-Genre wieder. Jetzt hat die 77-Jährige mit "Christmas“eine neue Platte und ihr erstes Weihnachtsalbum veröffentlicht. Neben Standards wie „Run Run Rudolph“ singt Cher einige neue Songs und liefert sich Duette mit Michael Bublé, Stevie Wonder oder Cyndi Lauper. Am Samstag ist die Sängerin in der letzten Sendung von "Wetten dass...?" zu Gast. 

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