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Kino
30.11.2022

Vicky Krieps spielt eine junge Frau im Angesicht des Todes

Vicky Krieps als Helene und Gaspard Ulliel als Mathieu in einer Szene des Films "Mehr denn je".
Foto: Pandora Film / - / -

Vicky Krieps spielt in "Mehr denn je" eine Frau, die weiß, dass sie stirbt. Die Schauspielerin bringt das auf stille, aber mitreißende Weise auf die Leinwand.

Sie wollten sie alle noch einmal sehen. Aber als Hélène (Vicky Krieps) bei der Dinner-Party auftaucht, wissen die Freundinnen und Freunde nicht, wie sie sich verhalten sollen. Da sind die Blicke, die besorgt auf ihr liegen, aber den direkten Augenkontakt vermeiden. Die fröhlichen Gespräche, die versiegen, wenn sie die Küche betritt. Die bemühten Fragen und aufmunternd gemeinten Bemerkungen, die völlig daneben greifen. Und die Lügen, wenn eine Freundin behauptet, keinen Wein trinken zu wollen, weil sie noch fahren muss, obwohl der eigentliche Grund für die Abstinenz ihre Schwangerschaft ist. 

Alle wissen, Hélène wird nie schwanger werden. Die 33-jährige Architektin leidet an einer unheilbaren Lungenkrankheit und wird wahrscheinlich bald sterben. „Hört endlich auf, so mit mir umzugehen“, sagt Hélène schließlich vor versammeltem Tisch. „Niemand weiß, wie er sich verhalten soll in einer Situation wie dieser. Aber ich weiß es am allerwenigsten“. Was sie tun sollen, sie einfach vergessen, fragt die Freundin. „Vielleicht einfach nichts“, antwortet Hélène beim Hinausgehen.

In "Mehr denn je" kommt eine innige Liebe an ihre Grenzen

Aber auch, wenn man nichts mehr machen kann, ist nichts zu tun in einer solchen Situation kaum möglich. Nicht für Hélène, die nach einem Umgang mit der tödlichen Krankheit sucht. Nicht für ihren Lebensgefährten Mathieu (Gaspard Ulliel), der sich rührend um sie kümmern will und sich an jeden Halm der Hoffnung klammert. Die beiden verbindet eine innige Liebe, die mit dem Verlust ihrer Zukunft jedoch an die Grenzen gerät.

„Was tun, wenn man stirbt“, gibt Hélène in die Suchmaschine ein und landet im Blog eines gewissen „Mister“ in Norwegen, der in Fotos und Bildern von seinem Umgang mit dem eigenen Krebsleiden erzählt. Sie beginnt mit dem Unbekannten zu chatten und zu telefonieren. „Die Lebenden können die Sterbenden nicht verstehen“ sagt er zu ihr – ein Satz, dessen Tragweite Hélène schließlich zu einer einsamen Entscheidung bewegt. Allein reist sie nach Norwegen, um den Unbekannten zu besuchen und in der Stille der Fjord-Landschaft sich selbst zu spüren.

Emily Atef porträtiert eine junge Frau im Angesicht des Todes

In ihrem neuen Film „Mehr denn je“ porträtiert Emily Atef („3 Tage in Quiberon“) eine junge Frau, die im Angesicht des herannahenden Todes ihr Leben noch einmal neu und selbst bestimmt. Mit großer emotionaler Aufrichtigkeit behandelt der Film sein Thema, das gerade in unserer westlichen Gesellschaft stark tabuisiert wird. Ganz ohne stereotype Polarisierungen zeigt „Mehr denn je“ anhand einer Liebesbeziehung die grundverschiedenen Wahrnehmungswelten zwischen den Sterbenden, die sich mit der Gewissheit der eigenen Endlichkeit arrangieren müssen, und den Lebenden, die sie nicht loslassen können. 

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Hélène findet in der Natur und dem hellen Licht des skandinavischen Sommers zu einer inneren Ruhe, Selbstbestimmtheit und einem heilsamen Egoismus, mit dem die Sterbende sich von den Ansprüchen der Lebenden frei macht. „Mehr denn je“ ist ein tief berührender und natürlich auch trauriger Film, aber eben auch eine Emanzipationsgeschichte, die auf intime Weise ein zentrales Thema unserer Gesellschaft verhandelt.

Die Frage, wie wir würdevoll aus dem Leben gehen wollen, ist angesichts der medizinischen Doktrin unbedingter Lebensverlängerung von großer Bedeutung. „Mehr denn je“ macht deutlich, dass dies einzig die Entscheidung der Betroffenen ist und das eigentliche Geschenk der Liebe in der Akzeptanz der Selbstbestimmung liegt. All dies (und noch viel mehr) verhandelt Atef Lichtjahre entfernt von aller Thesenhaftigkeit, indem sie die widersprüchlichen Gedanken und Gefühle ihrer Hauptfigur mit seismographischer Sensibilität abtastet. 

Es hätte keine bessere Hauptdarstellerin gegeben als Vicky Krieps

Für diese Herangehensweise hätte sie keine bessere Hauptdarstellerin finden können als Vicky Krieps, die gerade erst in der Rolle der Königin Sissi in „Corsage“ auf der Leinwand zu sehen war. Krieps ist eine Schauspielerin, die ihre Figuren mit einer ungeheuren emotionalen Durchlässigkeit verkörpert und gleichzeitig stets deren Integrität bewahrt. Ihre Hélène hat nichts mit dem Klischee der Schmerzensfrau zu tun. Sie entkommt der Verzweiflung, indem sie lernt, ihren eigenen Gefühlen und Bedürfnissen neu zu vertrauen. Welche Kraft in dieser Selbstakzeptanz liegt – auch das spielt Krieps auf ihre ganze eigene, stille, mitreißende Weise.

Dabei ist auch das Vertrauen, das sich Regisseurin und Hauptdarstellerin in ihrer gemeinsamen Arbeit entgegengebracht haben, in jeder Filmsekunde spürbar. Hinzu kommen eine geradezu traumsichere, visuelle Gestaltung, die Natur und Mensch ganz unpathetisch miteinander in Kontakt bringt, sowie ein kristallklares Sounddesign, das die unbedingte Aufmerksamkeit für die Figur effizient unterstreicht.

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