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Literatur
25.02.2022

Neuer Roman: Der andere Wilhelm Tell

Joachim B. Schmid zeigt Tell als Menschen.
Foto: Eva Schram, Diogenes Verlag

Eine fesselnde und originelle Lektüre: Der Schriftsteller Joachim B. Schmidt zertrümmert in seinem Roman "Tell" den Sockel, auf den der Schweizer National-Held gestellt worden ist.

Ui, da hat Joachim B. Schmidt den Schweizer Nationalhelden Tell ganz schön zerzaust. Ein armer Bergbauer ist sein Tell, der so gar nichts von Schillers Heldenmut hat. Erzählt wird die Anti-Heldengeschichte von einem Chor von Zeitzeugen. Darunter auch von Walter, dem Sohn, dem Wilhelm Tell auf Befehl des habsburgischen Reichsvogts Gessler den Apfel vom Kopf schießen muss.

"Tell" von Joachim B. Schmidt: Ein täglicher Kampf ums nackte Leben in den engen Schweizer Tälern

Der Schweizer Schmidt nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn er seine Erzähler die desolaten Lebensverhältnisse der Bauern beschreiben lässt, die Kleingeistigkeit in den engen Tälern. Nichts da von politischer Aufmüpfigkeit oder einem „einig Volk von Brüdern“. Nur ein täglicher Kampf ums nackte Leben und gegen eine Diktatur, die zusätzliche Schikanen bringt.

Buchcover Buchcover
Foto: Verlag

Ja, auch der Gesslerhut spielt seine Rolle, aufgesteckt, um das dumpfe Bauernvolk Mores zu lehren. Der Harras hatte die Idee, Gesslers Sicherheitschef. Ein bösartiger Intrigant ist das bei Schmidt und ein gemeiner Leuteschinder. Die Bauern verachtet er genauso wie den Reichsvogt, seiner Meinung nach ein verweichlichtes Bürschlein. Schmidt macht ihn zum eigentlichen Übeltäter und damit zum Gegenspieler Tells. Harras verkörpert die dunkle Seite der Macht, ist ein echter Kotzbrocken. Im Gegensatz zu ihm ist Schmidts Gessler als Familienvater durchaus zu Mitleid und Menschenliebe fähig, aber nicht stark genug, sich gegen seinen heimtückischen „Beschützer“ durchzusetzen. Ins Geleit dieses wenig souveränen Reichsvogtes hat der Autor noch einen exotischen Nordmann eingeschmuggelt, einen echten Kerl.

"Tell": Eine mutige Mutter geht dazwischen

Auch in diesem Tell kommt es, wie es kommen muss und doch auch wieder anders. Gessler wird zwar von Tells Pfeil tödlich getroffen, aber Harras überlebt und stürzt sich auf den Attentäter. Es wäre ein unrühmliches Ende für Tell, wenn nicht eine mutige Mutter beherzt dazwischen gegangen wäre. Die Bittstellerin, die bei Schiller nur eine kleine Rolle spielt, wird hier zur Heldin.

Dass dieser Tell von einer alten Isländer-Saga inspiriert ist, schreibt der Autor im Nachwort. Vielleicht hat er deswegen Wilhelm den verstorbenen Bruder Peter zur Seite gestellt, Walters leiblichen Vater. Umgekommen war Peter im Gebirge, als er Wilhelm nachkletterte. Der Tod des Bruders ist für Wilhelm eine Schuld, die er am Ende begleichen wird. Und noch etwas hat Schmidt seinem Tell mitgegeben – ein Trauma aus der Kinderzeit, das viele Opfer pädophiler Pfarrer kennen. Zum Schluss deutet sich an, wie es später zur Geschichte vom Nationalhelden Tell kommen konnte.

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Joachim B. Schmidt hat den Helden zum Menschen gemacht

Joachim B. Schmidt hat mit seinem Roman den Sockel zertrümmert, auf den die Schweizer ihren Nationalhelden gestellt haben. Zugleich hat er den Helden zum Menschen gemacht. Ob das Buch ein Blockbuster ist, wie der Verlag schreibt? Darüber lässt sich trotz des fast filmreifen Aufbaus streiten. Unstrittig aber ist dieser etwas andere Tell, der eine ebenso fesselnde wie originelle Lektüre ist.

Joachim B. Schmidt: Tell. Diogenes, 284 Seiten, 22 Euro

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