Gemeinderat will aufs Ganze gehen
Gremium wehrt sich vehement gegen Sechs-Parteien-Haus und spricht von „Rücksichtslosigkeit gegenüber Nachbarn“
Der Denklinger Gemeinderat lehnt weiterhin den Bau eines Sechs-Parteien-Wohnhauses am Burghart ab. Wie das LT mehrfach berichtet hat, möchte ein Bauwerber in der Straße ein Mehrfamilienhaus bauen. Knapp 20 Meter lang, 13 Meter breit und rund zehn Meter hoch soll der Bau werden.
Nach wie vor ist das Gremium aber der Meinung, das Bauvorhaben füge sich nicht in die Umgebung ein. Die Größe des geplanten Baukörpers sei auch nach einer jetzt vorgelegten – nach Ansicht der Gemeinde – unerheblichen Reduzierung rücksichtslos gegenüber den Nachbarn. In der aktuellen Planung sieht der Bauwerber vor, den Kniestock um 25 Zentimeter zu verringern, die Dachneigung um jeweils ein Grad zu reduzieren und das Gebäude um 35 Zentimeter tiefer zu setzen.
Vor allem die Höhenentwicklung betrachten die Gemeinderäte als Problem. „Das Gelände fällt zum Nachbarn hin um noch einmal rund drei Meter ab“, erläutert Bürgermeister Michael Kießling. Dadurch würde sich die Höhe des Gebäudes als wesentlich massiver darstellen, was dem Gremium ein Dorn im Auge ist.
Anders sieht dies das Landratsamt. In einem Schreiben, das Kießling in der Sitzung vorlas, vertritt das Landratsamt die Meinung, „dass das Vorhaben in seiner optischen Wahrnehmbarkeit noch einmal deutlich reduziert wird“. Zwar räumt die Behörde ein, dass aufgrund des „recht bewegten Geländes ein Vergleich mit den Umgebungsgebäuden sehr schwierig ist“. Das führe aber nicht zwangsläufig zu einer planungsrechtlichen Unzulässigkeit. Im Landratsamt sieht man, anders als in der Gemeindeverwaltung, keine Gesichtspunkte, die ein Zulassen des Vorhabens verhindern könnten. Deshalb solle die Gemeinde ihr Einvernehmen erteilen. Sollte das nicht geschehen, wäre es möglich, das Einvernehmen zu ersetzen.
Dagegen könne die Gemeinde Denklingen rechtlich vorgehen, erläuterte Kießling in der Sitzung. Diesen Weg tatsächlich auch einzuschlagen, hält auch Geschäftsstellenleiter Johann Hartmann für das einzig Richtige. „Wenn wir jetzt ablehnen und dann nicht klagen, dann wäre der heutige Beschluss ein zahnloser Tiger.“ Das Gremium ist nach wie vor der Meinung, dass die Rücksichtnahme auf die angrenzenden Nachbargrundstücke von „größerer Bedeutung und Gewichtigkeit ist als die Interessen des Antragstellers“ und verweigerte das Einvernehmen erneut einstimmig.
Auch die Nachbarschaft geht gegen den geplanten Bau vor und hat, wie das Landsberger Tagblatt bereits berichtete, Unterschriften gesammelt, die dem Landratsamt vorgelegt wurden. (vang)
Die Diskussion ist geschlossen.