Emmenhausen: Hund hetzt Hochlandrinder
Bei Emmenhausen ist wegen eines frei laufenden Hundes Vieh ausgebrochen und in einen nahen Wald geflüchtet. Im Frühling ist besonders Rücksicht geboten.
Wolfgang Settele wurde unsanft aus seinem Wochenende gerissen: Ein frei laufender Hund hatte seine Hochlandrinder derart gehetzt, dass diese ihr Gatter durchbrochen haben und in einen nahe liegenden Wald geflüchtet sind.
Zusammen mit drei Jägern konnte er die beiden gutmütigen Wiederkäuer einfangen und wieder auf ihre Weide bei Emmenhausen zurückbringen. „Wäre das nicht gelungen, hätte ich meine Tiere zum Abschuss freigeben müssen“, sagte Settele bedrückt. Dass die Rinder im Wald Ruhe gefunden haben und nicht auf eine Straße gelaufen sind, war reine Glückssache. „Es hat viele Stunden gedauert, bis sich die Rinder wieder einigermaßen beruhigt haben“, fügte Settele hinzu.
Hund beißt Reh in die Kehle
Auch von den Jagdfreunden aus Waal gebe es immer wieder Meldungen über Vorfälle mit frei laufenden Hunden. Sebastian Satzik, Jäger bei Prinz Philipp von der Leyen, berichtete, dass er erst vor Kurzem zu einem Einsatz gerufen wurde. Ein junges einjähriges Reh mit Kehlenbiss und zwei angefressenen Keulen musste aus dem Wald gebracht werden. Die Besitzerin, deren Hund das Reh gerissen hatte, hat dies selbst angezeigt.
Solche Hetzjagden durch Hunde seien keine Ausnahme. Sehr selten melden die Hundebesitzer dann einen derartigen Vorfall selbst. Oft bekommen sie es gar nicht mit, da der Hund außerhalb ihres Blickes verschwunden war. Satzik, selbst Hundebesitzer und Hundefreund, berichtete über grauenvolle Einsätze, bei denen Wildtiere qualvoll verendet sind oder von ihrem Leid erlöst werden mussten. Auch für einen Jäger sei dies immer wieder eine schreckliche Erfahrung.
Im Frühling ist besondere Rücksicht geboten
Gerade jetzt im Frühling sei besondere Rücksicht geboten. In den kommenden Wochen werden viele Rehkitze geboren. Auch Niederwild und Bodenbrüter erwarten in den kommenden Tagen und Wochen ihren Nachwuchs. Doch von Dackel bis Dobermann – Hunde haben einen natürlichen Jagdinstinkt. Der bayerische Jagdverband appelliert deshalb: „Bleiben Sie in der Brut- und Setzzeit grundsätzlich auf den ausgewiesenen Wegen und führen sie ihre Vierbeiner an der Leine, wenn sie nicht auf Ruf oder Pfiff reagieren. Denn die Jungtiere sind trotz guter Tarnung frei laufenden Hunden schutzlos ausgeliefert und bieten eine leichte Beute.“ Auch für die werdenden Muttertiere besteht Gefahr. Unmittelbar vor der Geburt sind sie stressempfindlich. Ein frei laufender Hund kann eine Rehgeiß über die Straße hetzen und so einen Wildunfall provozieren oder auch eine Fehlgeburt verursachen.
Einem Hund beizubringen, nicht nach eigenem Gutdünken zu handeln, erfordere jedoch einiges an konsequentem Training und Disziplin. Dafür sei der Besuch einer Hundeschule sinnvoll – nicht nur für das Tier, sondern vor allem für den Besitzer. „Der will doch nur spielen“, heißt es oft, doch Jogger wissen durch eigene Verletzungen, dass dem nicht so sein muss. Andere Menschen haben schlicht Angst vor den Vierbeinern.
Aber nicht nur flüchtende Kühe seien ein Ärgernis – auch die berüchtigten Hinterlassenschaften pur oder im roten Beutel sind unschön.
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