Kirche: Damit Rasso ein gutes Wort einlegt

VonLudwig Herold

Untermühlhausen ehrt seinen Heiligen. Die Schafskälte verkürzte allerdings den Ablauf des Festtags

Ihre innige Verehrung zum heiligen Rasso bewiesen die Untermühlhauser auch heuer wieder. Zwar musste der traditionelle Bittgang zur gut einen Kilometer vom Ort entfernten Bildstatue wegen der anhaltenden Schafskälte ebenso abgesagt werden wie der geplante Festgottesdienst an der Rassokapelle. Dafür aber huldigten sie „ihrem“ Heiligen in der geschmückten Pfarrkirche.

Nach dem von den Fahnenabordnungen begleiteten Einzug ermunterte Kaplan Guido Beck die Gläubigen mit dem Hinweis: „Der heilige Rasso möchte uns hinführen zu Gott, möchte uns hinführen zu einem lebendigen Glauben.“ Deshalb gelte der Heilige noch heute als Vorbild. In seiner Festpredigt bezeichnete Beck St. Rasso als einen „eher unscheinbaren Heiligen, von dem man nicht so viel weiß.“ Dennoch habe der Heilige, der einer Legende nach vor rund 1100 Jahren am Fuße des ehemaligen Burgselberges in Untermühlhausen geboren wurde, „Spuren hinterlassen, die bis heute sichtbar sind“, sagte der Kaplan. So werde dieser Gottesmann in Graf-rath und Untergammenried und natürlich in Untermühlhausen alljährlich am 19. Juni beziehungsweise am darauffolgenden Sonntag als Zeuge des christlichen Glaubens verehrt. Auf die Frage, ob der heilige Rasso noch heute Denkanstöße für einen gelebten Glauben geben könne, verwies der Geistliche auf das vom Gesangverein vorgetragene Lied: „Heiliger Rasso, bitt’ für uns: Jetzt und in unserer letzten Stund’. Und deswegen kann er unser Anliegen vor Gott bringen und ein gutes Wort für uns einlegen.“

Landsberg