Fast meditative Ruhe
Tord Gustavsen mit norwegischem Kirchenliedgut
„Natürlich habe ich, wie jeder Pianist meiner Generation, viel von Pianisten wie Bill Evans oder Keith Jarrett gelernt. Aber die Sängerinnen, die aus dieser Tradition stammen, sind für mich mindestens ebenso wichtig“, sagte Tord Gustavsen kurz nach Erscheinen seines ersten Albums für das Münchner ECM Label im Jahr 2003.
Nun, sechzehn Jahre später, stellt der norwegische Klavierspieler mit Simin Tander eine Sängerin ins Zentrum seines neuen Projekts, die durchgehend auf Augenhöhe mit Gustavsen kommuniziert. Die in Köln geborene Tochter eines afghanischen Journalisten und einer deutschen Lehrerin gilt seit ihrer Produktion „Wagma“ (Neuklang) als eine der interessantesten Stimmen im Zwischenreich von Jazz und Weltmusik. Und nicht nur im Studio harmonieren die beiden aufs Prächtigste. Wie im Landsberger Stadttheater zu erleben war, klingt das gestalterische Miteinander von Tord Gustavsen, Simin Tander und Schlagzeuger Jarle Vespestad auch Live wie eine Symbiose aus hohem Anspruch und vollzogener Musikalität. Trotz einem sehr ausgefallenen und originellen Repertoire schaffen sie durch ihre Offenheit eine klangliche Homogenität, die in ihrer minimalistischen Umsetzung besticht. Gustavsen hat sich für dieses Projekt überwiegend für norwegisches Kirchenliedgut entschieden. Kompositionen, denen er schon als Kind in Gottesdiensten begegnete und die in ihrer Natürlichkeit und Andacht eine fast meditative Ruhe ausstrahlen. Die Texte wurden ins Paschtu übersetzt, in eine Sprache also, die in Afghanistan und Pakistan gesprochen wird und damit den Wurzeln Simin Tanders entsprechen. Ihr ist es zu verdanken, dass diese im ersten Moment so gegensätzlichen Kulturen sich gegenseitig zu ergänzen, ja sich zu vervollkommnen scheinen.
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