Alles geht, nur der Frosch hüpft
Uttinger Verein bietet wieder Kurs für Menschen an, die alte und demente Personen betreuen wollen und dabei selbst einiges lernen können
„Alles geht, nur der Frosch hupft!“ Diesen Satz sagt Erika Lehmann (Name geändert) oft zum Abschied. Mal laut, mal leise zu sich selbst. Wenn dann jemand lacht, lacht die 86-Jährige mit. Sie hat ihren Humor mitgenommen in die Demenz. Wenn man Frau Lehmann erlebt, glaubt man zunächst nicht, dass sie an einer fortgeschrittenen Demenz leidet. Mit vielen in ihrem langen Leben erworbenen, humorvollen Redewendungen schmückt sie ein Gespräch aus, und erst beim genauen Hinhören merkt man, dass sie in einer anderen Welt lebt. Diese Welt besteht aus ihrer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Utting, der Tochter und dem Sohn, die sie regelmäßig besuchen, die einkaufen, sich um die Versorgung und den geregelten Tagesablauf der Mutter kümmern. Morgens kommt der Pflegedienst, einmal in der Woche eine Physiotherapeutin. „Essen auf Rädern“ sorgt für das warme Mittagessen.
Und dann ist da noch Daisy Fischer. Sie ist Demenz- und Seniorenhelferin beim Uttinger Bürgerverein „Füreinander“. Zweimal in der Woche besucht sie Erika Lehmann. Sie liest aus der Zeitung vor, sie spielt „Mensch ärgere dich nicht“ oder „Eckolo“ mit ihr. „Eckolo“ – eine Art Domino – ist Frau Lehmanns absolutes Lieblingsspiel. Daisy Fischer hat es ihr zu Weihnachten geschenkt, und sie hat es neu erlernt. In erstaunlicher Geschwindigkeit legt sie die farblich passenden Ecken an und gewinnt fast immer. Wenn sie ausnahmsweise einmal verliert, sagt sie: „Das mag ich aber gar nicht.“ Und lacht.
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