Die letzte Sitzung des Rotter Gemeinderats im vergangenen Jahr fand nicht wie üblich im Pfarrheim statt. Weil letzteres vom Theaterverein belegt ist, erfolgte die Zusammenkunft im Feuerwehrhaus und dort gab es auch ein passendes Thema. Das Ratsgremium beschäftigte sich mit einem Antrag der Rotter Wehr. Für das in die Jahre gekommenes LF16 Löschfahrzeug soll Ersatz beschaffen werden.
„Das Fahrzeug ist inzwischen 27 Jahre alt und da ist die Ersatzteilbeschaffung nicht mehr gewährleistet“, berichtete Feuerwehrkommandant Martin Holzschuh, dem bei der Sitzung Rederecht erteilt wurde. Beim Antrag handelte es sich um die Anschaffung eines neuen Hilfeleistungsfahrzeug (HLF 20), das etwa 650.000 Euro kosten wird. Holzschuh erwartet dafür Fördergelder von rund 150.000 Euro, somit wäre der Anteil, den die Gemeinde zu stemmen hat, eine halbe Million Euro. „Wir stellen uns das Fahrzeug, das Allrad haben wird, selbst zusammen und werden bei der Ausstattung auch nur das Nötigste beschaffen“, erklärte Holzschuh. Auf die Anschaffung von teurem Spezialgerät wolle man verzichten. „Wir sind bei dem Thema aber noch ganz am Anfang. Wir wollen keinen Alleingang, sondern es zusammen mit der Gemeinde machen, schließlich erfolgt eine solche Anschaffung nur alle dreißig Jahre“, führte der Feuerwehrkommandant aus.
Gemeinderat Rott stimmt für Feuerwehr-Investition
„Vom Beschluss, dass das Fahrzeug angeschafft wird, dauert es dann zwei bis drei Jahre, bis es bei uns auch eingesetzt werden kann“, erklärte Gemeinderat Herbert Ruf, ehemaliger Feuerwehrchef, auf Nachfrage nach der Zeitschiene, die für dieses Projekt anzusetzen ist. „Und die Fördersumme ist ein Festbetrag und nicht ein Prozentbetrag vom Kaufpreis“, ergänzte Ruf.
„Als Gemeinde sind wir verpflichtet, uns mit dem Thema zu befassen. Die Frage ist dabei nicht ob, sondern wann“, meinte Rotts Bürgermeister Fritz Schneider. Wobei die Frage wie das weitere Vorgehen bei dem Vorhaben sein soll, im Ratsgremium intensiv und kontrovers diskutiert wurde. „Wir brauchen heute noch keinen Beschluss, aber wir müssen uns damit auseinandersetzen“, plädierte Schneider sich erst im neuen Jahr konkret dem Thema anzunehmen.
Einige Gemeinderäte bevorzugten ein schnelleres Vorgehen, indem sie forderten den Antrag der Feuerwehr sofort abzusegnen, damit zügig mit den Planungen für das neue Fahrzeug begonnen werden kann. Der Vorschlag des Bürgermeisters ins neue Jahr zu vertagen, wurde dann auch mit einer 7:6 Mehrheit abgelehnt. Stattdessen befürwortete das Ratsgremium im Anschluss mit 9:4 Stimmen den Beschaffungsantrag, sodass die Rotter Wehr sofort loslegen kann. „Ich werde jetzt ein Gremium zusammenstellen, um das Thema voranzubringen“, erklärte Holzschuh abschließend.